Noch sitzt er fest im Sattel, doch das Bild vom politischen Wunderkind Sebastian Kurz hat schwer Schaden genommen. Österreichs Kanzler kämpft gegen Korruptionsvorwürfe und sinkende Umfragewerte - mit Methoden, die dem Handbuch von Donald Trump und Viktor Orbán entnommen scheinen. Von Christian Bartlau, Wien
Seit dem Terroranschlag in Wien Anfang November vergangenen Jahres mit vier Toten nimmt die österreichische Polizei mehr als zehn Verdächtige fest. In Wien fassen die Ermittler jetzt einen weiteren mutmaßlichen Komplizen des Attentäters. Ob er die Tat auch mit geplant hat, ist unklar.
Vor knapp sechs Jahren war es ein diplomatischer Triumph, heute ist das Atomabkommen mit dem Iran praktisch tot. Mit viel vorsichtigem Optimismus stehen nun die Zeichen auf Reanimation. In Wien wird versucht, das tiefe Misstrauen zu überwinden - erste Hoffnungsschimmer gibt es schon vor Beginn.
In seinem Wahlkampf hat US-Präsident Joe Biden eine mögliche Rückkehr zum Atomabkommen mit dem Iran in Aussicht gestellt. Nun kommt er diesem Versprechen einen Schritt näher. In Wien soll das JCPOA neu verhandelt werden - doch Diplomaten rechnen mit "schwierigen Gesprächen".
Wien zieht angesichts hoher Infektionszahlen und ausgelasteter Kliniken die Reißleine: In der österreichischen Hauptstadt und zwei weiteren Bundesländern gelten ab Donnerstag strenge Maßnahmen, die Läden müssen wieder schließen. Im Rest des Landes bleiben sie allerdings offen - auch an Karfreitag.
Die Impfstoffverteilung auf EU-Ebene ist seit Wochen ein Streitpunkt. Eine vorgezogene Lieferung von 100 Millionen Biontech-Dosen könnte die schleppende Impfkampagne in vielen Ländern beschleunigen. Die Meldung, dass Österreich die Bestellung blockieren wolle, um mehr abzubekommen, dementiert Wien eilig.
Bei Klingeln Mord: Der neue Wiener "Tatort" beginnt mit einer absoluten Horrorvorstellung. Dass es in der Folge nicht amüsanter wird, zeigen drei Schlagworte: Crack, Kindesentführung, Prostitution. Warum "Die Amme" trotzdem ein gelungener Wochenabschluss ist, lesen Sie hier. Von Julian Vetten
In Deutschland ist der Plan eines Oster-Lockdowns gerade krachend gescheitert, in Österreich will man es für die Hotspot-Regionen Wien und Umgebung mit einem solchen Wellenbrecher versuchen. Die Lockerungen vom Anfang der Woche gelten jetzt als "Pilotprojekt".
Ein Arzt entdeckt bei Richard Lugner einen verdächtigen Fleck in dessen Gesicht. Nun liefert das Ergebnis der Gewebeprobe dem 88-Jährigen Gewissheit: Es ist Hautkrebs. Der Ex-Baulöwe muss operiert werden. Dennoch bleibt er optimistisch.
Vor wenigen Tagen wähnt der österreichische Kanzler Kurz sein Land bei der Impfstoffverteilung in der EU benachteiligt. Doch obwohl die Möglichkeit und das Geld verfügbar waren, bestellte Österreich schlichtweg nicht mehr Dosen. Nun muss der Verantwortliche seinen Posten räumen.
In Österreich treten nach der Impfung mit dem Astrazenca-Impfstoff bei zwei Frauen Komplikationen auf. Eine stirbt. Obwohl kein Zusammenhang erkennbar ist, werden Impftermine abgesagt. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen zieht die Charge aus dem Verkehr.
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Österreich lag zuletzt bei über 170, Schulen und Geschäfte sind dennoch geöffnet. Der rechtspopulisitischen FPÖ ist das zu wenig, sie möchte den Teil-Lockdown ganz aufheben. In Wien demonstrieren Tausende gegen Kanzler Kurz und seine "Schergen".