Soll Investitionen ankurbelnBundesregierung investiert 30 Milliarden Euro in "Deutschlandfonds"

Die Bundesregierung setzt einen "Deutschlandfonds" mit einem Volumen von rund 30 Milliarden Euro auf und will damit private Investitionen anlocken. Der Bund stelle dafür öffentliche Mittel inklusive Garantien bereit, teilte die Regierung in Berlin mit.
Die staatliche Förderbank KfW soll die Pläne mit Krediten, Beteiligungen und staatlichen Risikoabsicherungen umsetzen. Der Fokus soll auf der Energiebranche, der Digitalisierung sowie jungen, innovativen Unternehmen liegen. Gedacht sind die Maßnahmen als Anschubfinanzierung, etwa um mehr Tempo in die Energiewende hin zu klimafreundlichem Strom zu bringen.
Geplant sind beispielsweise staatliche Beteiligungen an Rohstoffprojekten, an Wagniskapitalfonds oder direkt an Startups, vor allem jungen Technologieunternehmen. Im Energiesektor geht es primär um die künftige Wärmeversorgung, die Stromverteilung, den Ausbau erneuerbarer Energien und Speicherlösungen. Für Geothermie – also die Nutzung der im Erdinneren gespeicherten Wärme – stellt der Bund Garantien in Höhe von 600 Millionen Euro sowie 50 Millionen Euro an Haushaltsmitteln bereit. Sie sind unter anderem für Bohrungen gedacht. Auch für die Erschließung und das Recycling kritischer Rohstoffe ist Kapital eingeplant.
Für die in den vergangenen Jahren schwächelnde Industrie als auch den Mittelstand sollen Investitionen mit Garantien im Volumen von bis zu acht Milliarden Euro abgesichert werden. Gerade die Industrie hat zuletzt immer wieder Produktionskapazitäten ins Ausland verlagert. Für Startups sind Finanzierungen neben Technologie auch in den Bereichen Biotech sowie Sicherheit und Verteidigung eingeplant.
Der Startupverband begrüßte die Pläne. Sie seien ein wichtiges Signal für mehr Investitionen. Es gebe bei deutschen Startups weiterhin große Finanzierungslücken. In den USA seien im Jahr 2024 pro Kopf rund 510 Euro in Startups investiert worden, in Frankreich dagegen nur 108 Euro, in Deutschland 90 Euro.