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Folgen des KI-TrendsStudie: KI-Boom treibt weltweiten Ausbau von Rechenzentren voran

10.11.2025, 11:30 Uhr
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(Foto: picture alliance/dpa)

Der wachsende Bedarf an Rechenleistung für Künstliche Intelligenz (KI) befeuert einer Studie zufolge einen Bauboom bei Rechenzentren.

Die Anschlussleistung der Serverfarmen in Deutschland werde sich bis 2030 voraussichtlich auf fünf Gigawatt nahezu verdoppeln, ergab die am Montag veröffentlichte Erhebung "Rechenzentren in Deutschland: Aktuelle Marktentwicklungen" des Digitalverbands Bitkom. Im internationalen Vergleich falle die Bundesrepublik dennoch zurück. Allein in den USA stünden aktuell Rechenzentren mit einer Leistung von 48 Gigawatt. Dort kämen zudem jedes Jahr viermal so viel Rechenkapazität hinzu wie in Deutschland, allerdings leben in den USA auch viermal soviele Menschen.

"KI wird zum entscheidenden Faktor für die Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft und unserer Verwaltung", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Hier entscheidet sich, ob Deutschland zur Datenkolonie wird oder auch im digitalen Zeitalter ein souveränes Land bleibt." Daher müssten Investitionshürden gesenkt werden. Dazu zählten schnellere Genehmigungsverfahren und eine stabile Versorgung mit günstigem Strom.

Innerhalb Deutschlands konzentrieren sich die Kapazitäten stark auf den Großraum Frankfurt. Das dortige Cluster verfügt mit gut 1,1 Gigawatt über mehr als ein Drittel der gesamtdeutschen Leistung. Zunehmend rücken weitere Bundesländer in den Fokus. Insbesondere in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind neue Großprojekte mit bis zu einem Gigawatt Leistung geplant. Diese Standorte profitieren von besserer Flächenverfügbarkeit, einem größeren Angebot von Ökostrom und der Nähe zu den bestehenden Rechenzentrums-Clustern in Berlin und Frankfurt.

Die Energieversorgung sei einer der zentralen Punkte bei der Standortwahl, hieß es weiter. Obwohl die Effizienz der Server steige, werde sich der Strombedarf der rund 2000 Rechenzentren in Deutschland 2025 mit 21,3 Milliarden Kilowattstunden im Vergleich zu 2015 nahezu verdoppeln. Daher müssten der Ausbau der KI-Infrastruktur und der Energieversorgung Hand in Hand gehen, betonte Rohleder.

Quelle: ntv.de, rts