Trotz Umsatzminus in Nordamerika Adidas erwartet 2024 starkes Wachstum
13.03.2024, 10:31 Uhr Artikel anhören
Das Unternehmen rechnet mit einer Beschleunigung des Umsatzes im Laufe des Jahres.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Nach einem Verlustjahr 2023 will Adidas in diesem Jahr wieder durchstarten. Der Sportartikelhersteller rechnet vor allem in der zweiten Jahreshälfte mit einem deutlichen Umsatzplus. Derzeit tut sich das Unternehmen noch mit der Räumung seiner vollen Lager in den USA schwer.
Nach einem Verlust 2023 will Deutschlands größter Sportartikelhersteller Adidas im Sportjahr 2024 mit Fußball-EM und Olympischen Spielen wieder deutlich wachsen. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Bereich steigen. Konzernchef Bjørn Gulden, vor gut einem Jahr vom Rivalen Puma zu Adidas gewechselt, geht von einem Betriebsergebnis in Höhe von 500 Millionen Euro aus - nach 268 Millionen Euro im Jahr 2023. Dazu sollen derzeit gute Verkäufe der wieder aufgelegten Traditions-Schuhmodelle "Samba" und "Campus" beitragen.
Wie bereits Ende Januar/Anfang Februar mit den vorläufigen Zahlen erläutert, rechnet der Konzern mit einer Beschleunigung beim Umsatz im Laufe des Jahres. Im zweiten Halbjahr soll das zugrundeliegende Adidas-Geschäft zweistellig prozentual wachsen. "Wir sollten bereits im ersten Quartal etwas Wachstum sehen, aber ich gehe davon aus, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte stärker sein wird", sagte Gulden.
Im ersten Halbjahr werde das Wachstum noch durch Initiativen zum Abbau der hohen Lagerbestände auf dem nordamerikanischen Markt beeinträchtigt, die in den Großhandel abverkauft werden sollen. Das sei auch der Grund, warum Nordamerika 2024 noch nicht zum Wachstum beitragen werde. Für Nordamerika rechnet Adidas 2024 mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Alle anderen Regionen sollen 2024 zum Wachstum beitragen.
Adidas schüttet trotz Verlust Dividende aus
Unter dem Strich stand im vergangenen Jahr ein Verlust von 58 Millionen Euro, nachdem 2022 noch ein Gewinn aus fortgeführten Geschäften in Höhe von 254 Millionen erwirtschaftet wurde. Trotz des Nettoverlustes will Adidas seinen Aktionären wie im Vorjahr eine Dividende von 0,70 Euro pro Aktie zahlen. Vor Monaten hatte Gulden für 2023 sogar noch ein negatives Betriebsergebnis befürchtet. Dies hing vor allem mit den Turbulenzen um die Lifestyle-Produkte des Rappers Kanye West zusammen.
Nach rassistischen und sexistischen Äußerungen Wests hatte Adidas die Zusammenarbeit Ende 2022 aufgekündigt und 2023 mit dem Abverkauf der zuvor höchst erfolgreichen Produkte begonnen. Der Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro mit Wests Yeezy-Produkten im Jahr 2022 sank 2023 auf 750 Millionen Euro. Für das laufende Jahr werden noch 250 Millionen Euro erwartet.
Quelle: ntv.de, spl/DJ/dpa