Umsatz bricht wegen Pandemie ein Adidas will Corona-Rückstand aufholen
10.03.2021, 08:32 Uhr
Umsatz und Gewinn brechen im vergangenen Jahr wegen geschlossener Geschäfte ein. Doch 2021 will Adidas wieder angreifen - ohne die US-Tochter Reebok mitzuschleppen. Zudem feilt der Konzern an seiner Strategie für die kommenden Jahre.
Adidas bläst nach dem Corona-Jahr zur Aufholjagd. Der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller will den Umsatz- und Gewinneinbruch des vergangenen Jahres weitgehend wettmachen. Der Umsatz soll 2021 um 15 bis knapp 20 Prozent zulegen. Angesichts geschlossener Geschäfte war er 2020 währungsbereinigt um 14 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro zurückgegangen, wie Adidas im fränkischen Herzogenaurach mitteilte.
Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft soll sich auf 1,25 bis 1,45 Milliarden Euro mindestens verdreifachen, nachdem er 2020 auf 429 Millionen (2019: 1,92 Milliarden) Euro eingebrochen war. In der Prognose nicht mehr enthalten ist die US-Tochter Reebok, die verkauft werden soll und ab dem ersten Quartal als nicht fortgeführtes Geschäft klassifiziert wird. Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Veräußerung dürften sich mit rund 200 Millionen Euro auf das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft auswirken.
Die Bruttomarge soll mit rund 52 Prozent wieder an das Niveau vor der Pandemie anknüpfen. 2020 war sie auf 49,7 Prozent zurückgegangen. Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted will zudem die Pläne für die nächsten vier Jahre vorstellen. "Wir werden im ersten Jahr unseres neuen Strategiezyklus schnell aus den Startblöcken kommen", kündigte er an.
Laut Rorsted würde Adidas die Bundesregierung auch gern bei der Impfkampagne unterstützen. "Wir sind bereit, das ist ganz klar. Die Frage ist, ob die Bundesregierung bereit ist", sagte Rorsted bei ntv. "Es ist ganz klar, dass die Lösung für Europa und die Welt in der Beschleunigung des Impfens liegt. Da könnten wir, wie viele Großkonzerne, mit unserer Infrastruktur, die wir gerne zur Verfügung stellen würden, das deutlich beschleunigen." Nachhaltige Öffnungen werde es, seiner Meinung nach, erst mit einer deutlichen Beschleunigung der Impfungen geben. Die sieht Rorsted allerdings aktuell weder in Europa, noch in Deutschland.
Quelle: ntv.de, mli/rts/dpa