Wirtschaft

Strukturen "zu komplex" Adidas will Stammsitz umbauen - fallen 500 Stellen weg?

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Großes Gelände: Die Konzernzentrale von Adidas sitzt im bayerischen Herzogenaurach.

Großes Gelände: Die Konzernzentrale von Adidas sitzt im bayerischen Herzogenaurach.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Die Geschäfte laufen für Adidas zuletzt wieder besser. Dennoch könnten im Hauptquartier Arbeitsplätze wegfallen – angeblich Hunderte. Der Konzern will sich für die Zukunft teilweise neu aufstellen.

Adidas-Chef Björn Gulden will einem Insider zufolge in der Zentrale in Herzogenaurach bis zu 500 Arbeitsplätze streichen. Die Zahl habe Gulden am Mittwoch bei einem Treffen mit der Belegschaft genannt, sagte ein Teilnehmer der Nachrichtenagentur Reuters. Der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller beschäftigt in Herzogenaurach rund 5800 Mitarbeiter.

Das "Manager Magazin" hatte als erstes über die Abbaupläne von 500 Stellen berichtet. Bewerkstelligt werden sollten sie über Abfindungen, aber auch ein Sozialplan sei möglich, hieß es in dem Bericht.

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Eine Adidas-Sprecherin wollte die Zahl nicht bestätigen. Es habe sich aber herausgestellt, dass die Unternehmensstrukturen "in einer sich ständig verändernden Welt zu komplex" seien. Es gehe nicht um ein Sparprogramm. "Um Adidas langfristig erfolgreich zu machen, haben wir jetzt damit begonnen zu prüfen, wie wir unsere Strukturen an die Realität unserer Arbeitsweise anpassen können. Dies kann Auswirkungen auf die Organisationsstruktur und die Anzahl der Stellen in unserer Zentrale in Herzogenaurach haben." Wie viele davon wegfallen, sei noch offen.

Gulden hatte in den vergangenen Jahren damit begonnen, den Konzern zu dezentralisieren und Verantwortung von der Zentrale in die einzelnen Märkte zu verlagern. Er hatte wiederholt betont, der Konzern müsse erst wieder auf Wachstumskurs kommen, ehe er Personalfragen angehe - auch um die Belegschaft nicht zu demotivieren.

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Am Dienstagabend hatte Adidas vorläufige Zahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt, die mit einem Umsatzplus von elf Prozent und einem operativen Gewinn von 1,34 Milliarden Euro deutlich besser ausfielen als erwartet.

Der kleinere Rivale Puma kündigte nur 24 Stunden später ein Sparprogramm an, bei dem auch an den Personalkosten geschraubt werden soll. Trotz eines Umsatzzuwachses trat der operative Gewinn bei Puma im vergangenen Jahr auf der Stelle. Die Mitarbeiterzahl von weltweit 21.000 will Vorstandschef Arne Freundt aber stabil halten.

Quelle: ntv.de, hul/rts

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