Wirtschaft

Höhere Preise durchgesetzt Allianz mit neuerlichem Rekordergebnis

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Die Überflutungen in Süddeutschland kosteten die Allianz  knapp 300 Millionen Euro.

Die Überflutungen in Süddeutschland kosteten die Allianz knapp 300 Millionen Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Versicherungsriese Allianz nimmt mehr ein und kann so die Kosten aus Naturkatastrophen stemmen. Am Ende bleibt konzernweit sogar mehr hängen als erwartet. Davon sollen einmal mehr die Aktionäre profitieren - durch Kurspflege im dreistelligen Millionenbereich.

Die Allianz hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr trotz des Hochwassers in Süddeutschland gesteigert und erneut ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Das operative Ergebnis kletterte um fünf Prozent auf 7,9 Milliarden Euro, wie der Münchner Versicherungsriese mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 200 Millionen weniger gerechnet. In der Schaden- und Unfallversicherung konnte die Allianz die Belastungen aus den Naturkatastrophen mit höheren Preisen zum Teil ausgleichen, den Rest machten steigende Gewinne in der Leben- und Kranken-Sparte wett. Das Geschäftsvolumen - Beitragseinnahmen und Gebühren aus der Vermögensverwaltung - stieg konzernweit um sechs Prozent auf 91 Milliarden Euro.

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Branchenweit haben die Überflutungen an Flüssen in Bayern und Baden-Württemberg einen versicherten Schaden von rund 2,5 Milliarden Euro angerichtet, 292 Millionen Euro davon muss nach eigenen Schätzungen die Allianz tragen. Sie kommt in der Sparte in Deutschland auf einen Marktanteil von 14 Prozent. 11.500 Kunden hätten Schäden gemeldet, im Schnitt beliefen sie sich auf 25.000 Euro.

"Unsere Leistung zeigt die Kernstärken und die Widerstandsfähigkeit unseres Unternehmens", sagte Vorstandschef Oliver Bäte. "Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen können." Die Allianz bekräftigte das Ziel eines operativen Ergebnisses von 13,8 Milliarden bis 15,8 Milliarden Euro in diesem Jahr. Nach sechs Monaten liegt sie auf Kurs zum oberen Ende dieser Spanne. Gut ankommen dürfte an der Börse auch der Aktienrückkauf, den die Allianz in diesem Jahr um 500 Millionen Euro aufstockt, wie sie am Vorabend mitgeteilt hatte.

Erster Aktienrückkauf bereits abgeschlossen

Das kann sie sich leisten: Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter schnellte im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf fünf Milliarden Euro. Den im Februar gestarteten Rückkauf eigener Aktien für eine Milliarde Euro hatte sie bereits vor zwei Wochen ausgeschöpft.

In der Schaden- und Unfallversicherung musste die Allianz trotz teilweise kräftiger Prämienerhöhungen im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen. Das Ergebnis fiel aber besser aus als Analysten erwartet hatten. Auch in der Lebens- und Krankenversicherung schnitt die Allianz besser ab als gedacht. Das Neugeschäft schnellte bereinigt um Sondereffekte um fast 15 Prozent nach oben.

In der Vermögensverwaltung flossen den Fondsanbietern Pimco und Allianz Global Investors (AllianzGI) von April bis Juni weitere 14,1 Milliarden Euro zu. Ende Juni verwalteten sie für externe Kunden 1,81 Billionen Euro, so viel wie seit Anfang 2022 nicht mehr.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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