Investoren zögern in Griechenland Athen dehnt die Hafen-Frist
18.10.2015, 11:25 Uhr
Blick über einen Teil der Hafenanlagen von Piräus: Der Verkauf von Infrastruktureinrichtungen soll Geld in die Staatskasse spülen.
(Foto: REUTERS)
Neue Rückschläge in Athen: Die griechische Regierung kommt mit ihren fest vereinbarten Verkaufsvorhaben nicht voran. Eigentlich sollen dadurch noch im laufenden Jahr 1,4 Milliarden Euro in die Staatskasse fließen.
Die Privatisierung der griechischen Seehäfen von Piräus und Thessaloniki verzögert sich weiter. Verbindliche Gebote für die Mehrheit an Griechenlands größtem Hafen Piräus müssten bis zum 30. November oder spätestens Anfang Dezember abgegeben werden, sagte der Chef der Privatisierungsbehörde, Stergios Pitsiorlas der Zeitung "Kathimerini".
Für Griechenland ist der geplante Hafenverkauf von erheblicher Bedeutung: Die Privatisierungsvorhaben zählen zu den Bedingungen der internationalen Geldgeber. Ohne einen Verkauf könnte sich die Auszahlung weiterer Hilfsgelder verzögern.
Schon an der Festsetzung des Termins hängt der Fortgang der weiteren Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und ihren Partnern bei der EU, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds. Eigentlich wurde den Interessenten, zu denen die chinesische Cosco-Gruppe, der niederländische Hafenbetreiber APM sowie International Container Terminal Services mit Sitz auf den Philippinen zählen, bereits eine Frist für Gebote bis zum 30. Oktober gesetzt.
Thessaloniki erst im Frühjahr
Diese Frist zum Einreichen verbindlicher Gebote wurde Regierungsvertretern zufolge bereits um 20 Tage nach hinten verlegt - offenbar, um zögerlichen Interessenten entgegenzukommen. Die Frist für den Hafen in Thessaloniki werde sogar auf Ende März von Anfang Februar verschoben, wie Pitsiorlas nun erklärte.
Die Zielvorgaben sind hoch: Griechenland will dieses Jahr mit Privatisierungen 1,4 Milliarden Euro und nächstes Jahr 3,7 Milliarden Euro erlösen. Das Ziel für dieses Jahr werde wegen Verzögerungen bei dem geplanten Verkauf von 14 Regionalflughäfen an Fraport nicht erreicht, sagte Pitsiorlas. Die Summe für 2016 sei aber realistisch.
Quelle: ntv.de