Mehr E-Autos, aber "kein Boom"Neuzulassungen steigen deutlich: Vor allem Hybrid-Autos sind beliebt

In der Europäischen Union werden weiterhin mehr Autos neu zugelassen. Vor allem Hybrid-Fahrzeuge sind beliebt. Trotzdem entwickeln sich die Zahlen im Elektro-Segment insgesamt nicht wie erhofft.
Die Zulassungen von Neuwagen in der EU sind im Oktober den vierten Monat in Folge gestiegen. 916.600 Autos wurden neu zugelassen - 5,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der Herstellerverband Acea mitteilte. Im gesamten bisherigen Jahresverlauf waren es 8,97 Millionen Autos und 1,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Hybrid-Wagen waren in diesem Jahr bisher die beliebteste Kategorie mit einem Marktanteil von 34,6 Prozent und einem Anstieg um 15,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wurden 819.000 Plugin-Hybride verkauft - 32,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Reine E-Autos kamen im bisherigen Jahresverlauf auf einen Marktanteil von 16,4 Prozent, verglichen mit 13,2 Prozent im Vorjahr. EU-weit wurden 1,47 Millionen E-Autos verkauft, 25,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg wurde vor allem von Deutschland getragen, wo die Zahl der neu zugelassenen E-Autos um 39,4 Prozent stieg.
Schwache E-Auto-Zulassungen im letzten Jahr
Laut der Beratungsfirma EY kann dennoch nicht von einem "Elektro-Boom" die Rede sein, denn im Jahr 2024 waren die Zulassungszahlen stark rückläufig gewesen. Im Vergleich mit 2023 ergibt sich so nur eine Wachstumsrate von neun Prozent. "Die aktuell hohen Zuwachsraten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Elektromobilität weitaus schwächer entwickelt als noch vor einigen Jahren erwartet", erklärte EY-Experte Constantin Gall.
Die deutschen Autobauer behaupten sich in diesem Jahr bisher gut. "Insgesamt legten die Pkw-Neuzulassungen der drei deutschen Autokonzerne in den ersten zehn Monaten des Jahres um 4,9 Prozent zu - bei einem Anstieg des Gesamtmarktes um 1,4 Prozent", erklärte EY. "Ihr gemeinsamer Marktanteil stieg damit von 38,4 auf 39,7 Prozent." Auch Renault wuchs demnach überdurchschnittlich, während Stellantis, Toyota, Hyundai und Tesla Marktanteile abgegeben haben.
Laut einer Studie des EU-Verkehrsverbands "Transport & Environment" (T&E) sind Hybridfahrzeuge bei Weitem nicht so klimafreundlich und kraftstoffsparend wie angenommen. Denn statt den Großteil ihrer Antriebskraft aus der Batterie zu ziehen, fahren die Hybridfahrzeuge nur zu einem kleinen Teil elektrisch. Und selbst im Elektromodus verbrauchen sie noch durchschnittlich drei Liter Benzin pro 100 Kilometer und stoßen 68 Gramm CO2 je Kilometer aus.