Finanzinvestor Carlyle übernimmt BASF gibt Mehrheit am Lack-Geschäft ab
10.10.2025, 15:35 Uhr Artikel anhören
BASF erhält für 60 Prozent an der Sparte gut 5,8 Milliarden Euro.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Krise der Autoindustrie schlägt sich beim Chemiekonzern BASF teils auch im Lack-Geschäft nieder. Die Ludwigshafener schlagen die Mehrheit der Sparte nun für fast sechs Milliarden Euro los. Das Geld soll in die Kurspflege fließen, die nun zwei Jahre früher beginnt.
Der Chemieriese BASF verkauft sein Lack-Geschäft an den US-Finanzinvestor Carlyle. Dabei werde für die bisher unter dem Namen BASF Coatings geführten Geschäftsbereiche Fahrzeugserienlacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik ein Unternehmenswert von 7,7 Milliarden Euro angesetzt, teilte der DAX-Konzern mit. BASF werde 40 Prozent an der Sparte behalten. Dem Konzern flössen 5,8 Milliarden Euro vor Steuern in bar zu. Damit könnte ein Aktienrückkauf über vier Milliarden Euro früher beginnen, den BASF eigentlich erst in zwei Jahren starten wollte.
Als Co-Investor von Carlyle beteiligt sich der katarische Staatsfonds QIA an dem entstehenden eigenständigen Lack-Konzern. BASF erklärte, man zeige mit der 40-Prozent-Beteiligung "Vertrauen in die zukünftige Wertschaffung und das Potenzial des Coatings-Geschäfts". Der Abschluss der Transaktion werde im zweiten Quartal 2026 erwartet, wenn die Wettbewerbsbehörden zugestimmt haben.
Die BASF-Sparte mit mehr als 10.300 Mitarbeitern hat im vergangenen Jahr 3,8 Milliarden Euro umgesetzt und produziert vor allem Autolacke, aber auch Oberflächenbeschichtungen für Kunststoffe und Glas. BASF hatte das Geschäft Anfang des Jahres zum Verkauf gestellt. Von dem ebenfalls zu Coatings gehörenden Bereich Farben und Putze hatte sich der Konzern schon Anfang des Jahres getrennt. Er war für rund eine Milliarde Euro an den US-Rivalen Sherwin-Williams gegangen.
Bereits vor einem Jahr hatte Vorstandschef Markus Kamieth angekündigt, strategische Optionen für die Sparte zu prüfen, die stark von der gebeutelten deutschen Autoindustrie abhängig ist. Auch die Finanzinvestoren KPS und Lone Star hatten Insidern zufolge Interesse gezeigt. Zur Disposition steht bei BASF auch das Agrar-Geschäft, das separat an die Börse gebracht werden soll. Vom Geschäft mit Auto-Abgaskatalysatoren will sich BASF dagegen vorerst doch nicht trennen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts