Prognose bestätigt BASF leidet unter Preisrückgängen und zögernden Kunden
25.04.2024, 15:20 Uhr Artikel anhören
BASF spricht von einem Soliden Jahresauftakt.
(Foto: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild)
Die Erholung in der Chemiebranche ist zäh. BASF registriert eine "gewisse Nachfrage", aber keine wirkliche Änderung zum Positiven. Umsatz und Ergebnis fallen daher in den ersten Monaten geringer aus. Mehr als ein solides Quartal war es für den DAX-Konzern noch nicht.
Der Chemiekonzern BASF hat zum Jahresauftakt deutlich niedrigere Preise zu spüren bekommen. Der Umsatz sank im ersten Quartal um gut zwölf Prozent auf 17,5 Milliarden Euro, wie das Ludwigshafener Unternehmen mitteilte. Dazu trugen auch negative Wechselkurseffekte bei. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte um mehr als fünf Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Die meisten Geschäfte verzeichneten steigende Gewinnzahlen, rückläufig entwickelten sich die Ergebnisse in der Agrarchemie sowie im Bereich Beschichtungen und Katalysatoren. Überdies belasteten erhöhte Rückstellungen für Bonuszahlungen.
Das Ergebnis fiel dennoch besser aus als von Analysten erwartet, die im Schnitt 2,56 Milliarden Euro prognostiziert hatten. Der scheidende Vorstandschef Martin Brudermüller bekräftigte vor der Hauptversammlung in Mannheim die Jahresziele, die ein bereinigtes Ergebnis von 8,0 Milliarden bis 8,6 Milliarden Euro vorsehen. Er sprach von einem "soliden Quartal".
Brudermüller war seit 2018 Vorstandschef, er soll künftig den Mercedes-Benz-Aufsichtsrat führen. Nachfolger Markus Kamieth muss BASF nun aus der tiefen Krise führen, in der sich die Chemieindustrie befindet. Die Branche litt lange unter schwacher Nachfrage und hohen Produktionskosten.
Sparkurs am Stammsitz
Brudermüller hatte zu Jahresbeginn den Sparkurs am Stammsitz Ludwigshafen verschärft, denn seit zwei Jahren schreibt BASF in Deutschland rote Zahlen. Eine weitere Milliarde Euro soll jährlich eingespart werden, auch ein weiterer Stellenabbau ist damit verbunden. Anfang 2023 hatte BASF schon den Abbau von weltweit 2600 Stellen angekündigt, knapp zwei Drittel davon in Deutschland.
Zuletzt verzeichnete der Konzern aber steigende Absatzmengen in etlichen Geschäftsfeldern jenseits von Agrar- und Autobranche. BASF habe einerseits von einer Aufstockung der Lagerbestände bei Kunden profitiert, sagte Brudermüller. Es habe aber zusätzliche Bestellungen gegeben, weil Unternehmen nach den Angriffen der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer vorgesorgt hätten.
Finanzchef Dirk Elvermann sagte, es lasse sich noch nicht beurteilen, ob es sich um eine nachhaltige Erholung handele. Alle Cracker von BASF in Europa seien im Betrieb, die 70-Prozent-Marke bei der Auslastung sei überschritten, die Nachfrage damit sicherlich höher als 2023. Was die Auftragslage angehe, so folge das zweite Quartal bisher dem ersten. "Es gibt eine gewisse Nachfrage, aber diese ändert sich nicht wirklich zum Positiven. Ich würde also eher sagen: Das ist eine Fortsetzung dessen, was wir im ersten Quartal gesehen haben", sagte Elvermann.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ