Wirtschaft

Studie dämpft Erwartungen Babyboomer in Rente sorgen nicht für weniger Arbeitslose

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Die Agentur für Arbeit wird einer Studie zufolge auch künftig nicht überflüssig.

Die Agentur für Arbeit wird einer Studie zufolge auch künftig nicht überflüssig.

(Foto: picture alliance / Schoening)

Der demografische Wandel schwebt wie ein Damoklesschwert über der deutschen Wirtschaft. Millionen Erwerbstätige gehen bald in Rente. Paradiesisch wird es für die Verbleibenden aber nicht. Eine Studie rechnet vor, dass weder automatisch die Zahl der Arbeitslosen sinkt noch die Gehälter steigen.

Eine Schrumpfung des Arbeitskräftepotenzials wird nach einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nicht automatisch zu einer höheren Bezahlung und weniger Arbeitslosen führen. "Man erwartet, dass die Arbeitslosenquote sinkt und die Löhne steigen, wenn es weniger Arbeitskräfte gibt - das ist aber nicht der Fall", sagte der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber vom IAB. Um dies zu erreichen, müsste die Produktivität gesteigert werden. Dafür bedürfe es mehr Förderung von Technologie und Qualifizierung.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in Deutschland wegen der Verrentung der Babyboomer-Jahrgänge bis 2035 um sieben Millionen Personen sinken würde, sollte es keine Ausgleichsmaßnahmen geben. Allerdings zeigten die Untersuchungen, dass auch die Beteiligung am Arbeitsleben von Menschen, die bisher nicht teilnehmen, steige. Das betreffe etwa Frauen und Ältere.

Durch weniger Arbeitskräfte werde das Bruttoinlandsprodukt sinken - nicht aber bei einer Pro-Kopf-Betrachtung. "Es wird pro Beschäftigtem mit höherem Kapitaleinsatz produziert. Dementsprechend nimmt das BIP pro Kopf sogar etwas zu", sagte Weber.

Das Statistische Bundesamt hatte zu Beginn des Jahres mitgeteilt, dass 2023 in Deutschland knapp 46 Millionen Menschen erwerbstätig waren - so viele wie nie zuvor. Der Grund bestand hauptsächlich in der Arbeit ausländischer Arbeitskräfte, die zugewandert waren. In der Bilanz wurde jedoch betont, dass der Rückgang der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter mittelfristig zu spüren sein wird.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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