Trotz steigender Fahrgastzahlen Bahn fährt eigenem Gewinnplan hinterher
25.07.2018, 12:13 Uhr
Probleme mit dem Güterverkehr und mit der Pünktlichkeit haben der Deutschen Bahn den Gewinnplan verhagelt.
(Foto: imago/Gottfried Czepluch)
Die Deutsche Bahn verzeichnet einen starken Gewinnrückgang. Das Unternehmen macht dafür unter anderem Sonderbelastungen aus Unwettern und höhere Investitionen in die Pünktlichkeit verantwortlich.
Die Deutsche Bahn bekommt die Dauerprobleme beim Schienengüterverkehr und der Pünktlichkeit nicht in den Griff und muss ihre Gewinnplanung für dieses Jahr eindampfen. Im Jahr 2018 werde nur noch mit einem Betriebsgewinn von 2,1 Milliarden Euro statt wie bisher mindestens 2,2 Milliarden Euro gerechnet, teilte der Konzern zur Halbjahresbilanz in Berlin mit.
Der bundeseigene Konzern hat im ersten Halbjahr 2018 zwar den Umsatz gesteigert, aber deutlich weniger Gewinn eingefahren. Demnach stieg der bereinigte Umsatz um 2,3 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit - Gewinn vor Zinsen und Steuern) fiel um 17,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 auf 974 Millionen Euro, das Jahresergebnis auf 562 Millionen Euro nach 779 Millionen.
Das Unternehmen begründete diesen Rückgang mit Sonderbelastungen aus Unwettern und zusätzlichen Investitionen in Maßnahmen für mehr Pünktlichkeit von 100 Millionen Euro. Im Fernverkehr war in den ersten sechs Monaten nicht einmal jeder achte Zug mit weniger als sechs Minuten Verspätung unterwegs. Ein weiterer Grund sei ein Minus beim Schienengüterverkehr. Die Verkehrsleistung bei der Güterbahn DB Cargo ging trotz jahrelanger Sanierungsbemühungen um 6,7 Prozent zurück. Damit setzt sich die jahrelange Krise in dieser Sparte fort.
Mehr Bahn-Fahrgäste
Die internationalen Gesellschaften DB Arriva und DB Schenker verbuchten hingegen steigende Umsätze. "Beide Auslandstöchter leisten mit ihren Erfolgen einen wichtigen Beitrag für den Gesamtkonzern", stellte Bahnchef Richard Lutz heraus.
Auch die Fahrgastzahlen hob der Konzernchef hervor. Im Fernverkehr mit ICE und IC zählte die Bahn 70,9 Millionen Reisende, das waren 3,8 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2017. "Die Menschen sind mobil wie nie", stellte Lutz fest. Dabei sei die Bahn für immer mehr Bürger "der Schlüssel für eine erfolgreiche Klima- und Verkehrswende".
Quelle: ntv.de