Gespräche in der Nacht Bahn und GDL haben wieder geredet - Streik geht weiter
27.01.2024, 12:05 Uhr Artikel anhören
Führt den Streik der Gewerkschaft an vorderster Front: Claus Weselsky.
(Foto: picture alliance/dpa)
In dem festgefahrenen Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und GDL kommt anscheinend wieder ein wenig Bewegung. Mitten während der Arbeitsniederlegungen gibt es einen Austausch. Das letzte Angebot der DB hatte die Lokführer-Gewerkschaft strikt abgelehnt.
Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben in der Nacht zu Samstag während des laufenden Streiks Gespräche geführt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen. Zu Inhalten oder möglichen Ergebnissen wurde nichts bekannt. Sicher dürfte sein, dass die GDL sich zu einem vorzeitigen Streikende nur bereit erklären dürfte, wenn es Aussicht auf ein deutlich verbessertes Angebot der Bahn geben würde.
Das letzte Angebot von Bahn-Verhandlungsführer Martin Seiler hatte die Gewerkschaft vehement abgelehnt. Es sei keine Verhandlungsgrundlage, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Die angebotene Senkung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde habe Seiler daran gekoppelt, dass die Bahn ausreichend zusätzliche Mitarbeiter einstellen könne.
Zudem weigere sich die Bahn, über einen GDL-Tarifvertrag für Beschäftigte in der Infrastruktur überhaupt zu verhandeln. Die GDL werde nur an den Verhandlungstisch kommen, wenn es keine Vorbedingungen gebe, hieß es.
Streik endet am Montag
Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL läuft seit Anfang November. Die GDL erklärte die Gespräche bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert. Vor etwas mehr als einer Woche hatte die Bahn das eben genannte Angebot vorgelegt.
Darin bot der Konzern an, eine Stunde weniger Arbeit bei vollem Lohn ab dem 1. Januar 2026 wählen zu können. Wer sich gegen die Absenkung entscheide, bekomme 2,7 Prozent mehr Geld. In Summe erhielten die Beschäftigten in diesem Fall ab dem 1. Januar 2026 fast 13 Prozent mehr Entgelt als aktuell.
Das Wahlmodell ab 1. Januar 2026 richtete sich jedoch lediglich an Lokführer und das Zugpersonal - zu wenig für die GDL, die auch Infrastrukturbeschäftigte einbeziehen möchte, was eine der Kernforderungen von Claus Weselsky darstellt.
Die GDL bestreikt die Deutsche Bahn seit mehreren Tagen, um im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf den bundeseigenen Konzern zu erhöhen. Die Arbeitsniederlegungen sollen am Montag um 18 Uhr enden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es danach noch eine Weile dauert, bis der Bahnbetrieb sich normalisiert hat.
Quelle: ntv.de, rog/dpa