Lohnlücke bei Goldman Sachs Bank zahlt Mitarbeiterinnen 215 Millionen Dollar nach
09.05.2023, 10:18 Uhr Artikel anhören
Frauen beklagen sich laut Bloomberg seit Langem über eine Benachteiligung in der Finanzbranche.
(Foto: picture alliance / CFOTO)
2800 Frauen verklagen den US-Investmentriesen Goldman Sachs, weil sie sich systematisch schlechter bezahlt sehen als ihre männlichen Kollegen. Doch öffentliche Zeugenaussagen über ungleiche Bezahlung in der Finanzbranche werden auch in diesem Fall verhindert - wenn auch teuer erkauft.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs zahlt rund 2800 weiblichen Angestellten insgesamt 215 Millionen Dollar nach, um eine Sammelklage beizulegen. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Der Vorwurf der Klägerinnen: Der Wall-Street-Riese soll Frauen systematisch schlechter bezahlt haben als männliche Mitarbeiter.
Ein Drittel der Vergleichssumme ist demnach allerdings für Anwaltskosten vorgesehen. Teil der Einigung sei auch, dass ein unabhängiger Experte drei Jahre lang die internen Verfahren zur Leistungsbewertung und von Beförderungen analysiert.
Ohne den Vergleich zwischen Klägerinnen und Goldman Sachs wäre im Juni der Prozess in New York gestartet - inklusive öffentlicher Zeugenaussagen über die ungleiche Stellung von Männern und Frauen in der Finanzbranche, wie es in dem Bericht heißt. Fünf der sechs größten US-Banken wurden bisher nur von Männern geleitet.
Beschwerden gefährden offenbar die eigene Karriere
Frauen in der Branche beklagen sich seit Langem, dass sie ihre Karrieren gefährden, wenn sie sich über eine ungerechte Behandlung beschweren. Angestoßen hatte die Klage Bloomberg zufolge Cristina Chen-Oste, die 1997 bei Goldman Sachs anfing und Wandelanleihen verkaufte. Nachdem sie sich 2005 bei einer US-Behörde beschwert hatte, die Diskriminierung am Arbeitsplatz bekämpfen soll, verklagte Chen-Oste die Bank 2010. Einige ähnliche Fälle wurden dem Bericht zufolge vor einem nicht-öffentlichen Schiedsgericht gelöst.
Vergleiche und Geheimhaltungsvereinbarungen werden an der Wall Street dem Bericht zufolge seit Langem genutzt, um Klagen gegen Ungleichbehandlung aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Dabei hätten sich Goldman Sachs und andere Finanzunternehmen zu mehr Diversität verpflichtet.
Quelle: ntv.de, chl