Wirtschaft

Voraussichtlich um vier Prozent Bauen wird auch dieses Jahr noch teurer

Seit dem Jahreswechsel ist zwar Bauholz etwas günstiger geworden, die Preise sind aber nach wie vor auf einem hohen Niveau.

Seit dem Jahreswechsel ist zwar Bauholz etwas günstiger geworden, die Preise sind aber nach wie vor auf einem hohen Niveau.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im vergangenen Jahr erleben die Baupreise den stärksten Anstieg seit 20 Jahren. Und dieser Trend soll sich weiter fortsetzen: Die Preise beruhigen sich laut Zentralverband des Deutschen Baugewerbes zwar etwas, klettern aber weiter. Am stärksten ist der Anstieg bei Bauholz und Stahl.

Die Baupreise in Deutschland werden voraussichtlich auch in diesem Jahr zulegen. Im vergangenen Jahr seien sie um sechs Prozent gestiegen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa. "Das ist der stärkste Anstieg in über 20 Jahren gewesen." In diesem Jahr rechnet der Verband mit einem Zuwachs von vier Prozent. "Das heißt, es beruhigt sich etwas, die Preise steigen aber immer noch." Das Niveau vor der Pandemie zu erreichen, sei nicht absehbar. "Und das liegt vor allem an den stark gestiegenen Materialpreisen."

Mit Abstand am stärksten habe sich Bauholz verteuert. Die Preise hätten sich 2021 annähernd verdoppelt, sagte Pakleppa. "Bei Kunst- und Dämmstoffen waren es etwa 30 bis 40 Prozent, bei Stahl 70 Prozent." Seit dem Jahreswechsel sei Bauholz etwas günstiger geworden. "Wir liegen jetzt bei einem Plus von 89 Prozent im Vergleich zur Vorpandemiezeit, also nach wie vor auf sehr hohem Niveau."

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Das hat aus Sicht des Zentralverbands verschiedene Gründe. Mehr Schadholz in Europa wegen der Borkenkäferplage ist einer, die im vergangenen Jahr deutlich gestiegene Nachfrage nach dem Einbruch wegen der Pandemie 2020 ein anderer. Außerdem hätten die USA mehr Holz aus Europa importiert, nachdem US-Zölle Holz aus Kanada deutlich verteuert hätten, sagte Pakleppa. "Das hat dazu geführt, dass viele Holzhäuser in Kalifornien mit Holz aus Baden-Württemberg gebaut worden sind."

Hinzu kämen Inflation, Energiepreise und Lohnsteigerungen, sagte Pakleppa. Die Bauwirtschaft sei in einer Spagatsituation. "Auf der einen Seite steht das Ziel im Koalitionsvertrag, dass 400.000 Wohnungen pro Jahr neu gebaut werden sollen und dass man möglichst zu verträglichen Preisen Wohnungen mieten kann." Auf der anderen Seite gebe es ambitionierte Ziele im Bereich Nachhaltigkeit und Klimawende. "Auch solche Anforderungen führen dazu, dass Bauen teurer wird, weil wir energetisch hochwertiger bauen müssen."

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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