Sollte Schlaganfallrisiko senken Bayer bricht Studie zu Hoffnungsträger ab
20.11.2023, 07:39 Uhr Artikel anhören
In Leverkusen hatte man auf Asundexian gesetzt.
(Foto: IMAGO/Panama Pictures)
Die Einnahme von Blutverdünnern soll das Schlaganfallrisiko senken. Bayer setzt große Hoffnungen in die Entwicklung des Präparats Asundexian. Das Medikament verspricht einen Milliardenumsatz, scheitert jedoch in einer wichtigen Testphase.
Bayer bricht eine Studie mit seinem größten Medikamentenhoffnungsträger Asundexian ab. Eine Phase-III-Studie zur Untersuchung von Asundexian im Vergleich zu Apixaban bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko werde vorzeitig beendet, teilte der Pharmakonzern mit.
Die Entscheidung basiere auf der Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committee (IDMC) im Rahmen der laufenden Studienüberwachung. Dabei habe sich eine unterlegene Wirksamkeit von Asundexian im Vergleich zum Kontrollarm der Studie gezeigt. Bayer werde die Daten weiter analysieren, um das Ergebnis besser zu verstehen und die Daten veröffentlichen. Bayer hatte das Studienprogramm mit diesem Mittel erst Anfang November ausgeweitet.
Für die Entwicklung setzte Bayer sogar Künstliche Intelligenz bei der Rekrutierung von Patienten ein. Das Unternehmen konnte nach eigenen Angaben damit die Zahl der Patienten für die umfassende Phase-3-Studie um mehrere Tausend verringern.
Der Konzern hatte früheren Angaben zufolge Asundexian, das 2026 marktbereit sein soll, ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf Milliarden Euro zugetraut und damit mehr als jedem anderen seiner Medikamente. Das Präparat führte nach ersten Daten zu signifikant niedrigeren Blutungsraten als der Gerinnungshemmer Eliquis der Konkurrenten Bristol-Myers Squibb und Pfizer und sollte beim deutschen Pharmariesen den bisherigen Bestseller Xarelto ersetzen.
Gerinnungshemmer wie Xarelto werden in der Medizin bei Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern eingesetzt. Diese könnten letztlich in einem Schlaganfall enden, die verabreichten Mittel wie Xarelto verhindern jedoch Durchblutungsstörungen. Risikofrei sind Gerinnungshemmer nicht, da sie das Blutungsrisiko erhöhen.
Quelle: ntv.de, mba/rts/DJ