Wirtschaft

Rekordmenge in Deutschland Berg aus Verpackungsmüll wird immer höher

Etwa die Hälfte des Verpackungsmülls aus Kunststoff wird recycelt.

Etwa die Hälfte des Verpackungsmülls aus Kunststoff wird recycelt.

(Foto: picture alliance / Patrick Pleul)

Nachhaltigkeit und Müllvermeidung sind in aller Munde - in der Praxis tut sich bislang aber wenig. 2017 produzierten die Deutschen so viel Verpackungsmüll wie nie zuvor. Das hat ganz unterschiedliche Gründe.

Die Menge von Verpackungsmüll in Deutschland ist im Jahr 2017 auf ein Rekordhoch angestiegen. 18,7 Millionen Tonnen fielen laut Bundesumweltamt an - rechnerisch waren das 226,5 Kilogramm pro Person und drei Prozent mehr als im Vorjahr. Private Verbraucher hatten daran einen Anteil von 47 Prozent oder 107 Kilogramm pro Kopf. Den Bericht zu "Aufkommen und Verwertung von Verpackungen in Deutschland" veröffentlichte die Umweltbehörde zum Auftakt der Europäischen Woche der Abfallvermeidung. Als Gründe nennt sie unter anderem Trends zum Online-Versand, kleinen Portionen und Essen und Trinken zum Mitnehmen.

"Wir verbrauchen viel zu viele Verpackungen", sagte Uba-Präsidentin Maria Krautzberger. "Das ist schlecht für die Umwelt und für den Rohstoffverbrauch." Abfälle müssten möglichst schon in der Produktionsphase vermieden werden. "Auf unnötige und unnötig materialintensive Verpackungen sollte deshalb verzichtet werden." Häufig sehe man aber das Gegenteil, etwa wenn selbst die Zahnpastatube noch einmal verpackt ist. Es brauche außerdem "viel mehr Mehrweg", nicht nur bei Mineralwasser und Bier. "Auch den Kaffee kann man im Mehrwegbecher mitnehmen und wer sein Essen mitnimmt, sollte das auch in Mehrwegbehältern tun können."

In Deutschland fällt zwar viel Verpackungsmüll an, es wird davon aber auch viel recycelt - knapp 70 Prozent, wie das Uba weiter mitteilte. Die Quote ist stark vom Material abhängig: Sehr hoch liegt sie etwa bei Stahl mit 92,2 Prozent sowie Papier und Karton mit 87,6 Prozent und Glas mit 84,4 Prozent. Verpackungsmüll aus Kunststoff wird zu 49,7 Prozent wiederverwertet, aus Holz zu 25,8 Prozent. Kunststoffverpackungen sind unter anderem wegen der Materialvielfalt schwierig zu sortieren und wieder zu recyceln. Zudem gebe es zu viele Verpackungen mit unterschiedlichen Materialien oder mit Verbundkunststoffen.

Quelle: ntv.de, ftü/dpa

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