Wirtschaft

Trotz schwierigen Umfelds Berlin erhöht Wachstumsprognose

Auftritt der angenehmen Art für Brigitte Zypries: Die Bundeswirtschaftsministerin verkündet, dass die deutsche Wirtschaft etwas stärker wachsen wird als bislang prognostiziert. Davon profitiere auch der Arbeitsmarkt.

Die Bundesregierung rechnet mit einem weiter soliden Wachstum in diesem und im kommenden Jahr. Für 2017 erwartet sie laut ihrer neuen Frühjahrsprojektion einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent und für das Jahr 2018 mit einem Wachstum von 1,6 Prozent. Die Wirtschaftsleistung steige im Jahr 2017 "voraussichtlich geringfügig stärker als noch bei der Jahresprojektion im Januar erwartet", erklärte das Wirtschaftsministerium. Damals waren 1,4 Prozent erwartet worden.

In diesem Jahr 1,5 Prozent Wachstum, im nächsten Jahr etwas mehr.

In diesem Jahr 1,5 Prozent Wachstum, im nächsten Jahr etwas mehr.

(Foto: dpa)

Kalenderbereinigt wachse das BIP aber in diesem Jahr in ähnlicher Größenordnung wie im vergangenen Jahr. Mit ihrer Prognose liegt die Regierung für 2017 auf einer Linie mit den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten. Für nächstes Jahr sind die Experten von Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries aber skeptischer als die Institute, die mit 1,8 Prozent rechnen.

"Die deutsche Wirtschaft wächst solide und bleibt auf Wachstumskurs", betonte Zypries. "Dies trotz eines globalen Umfelds, das sich durch Unwägbarkeiten auszeichnet." Die gute Lage am Arbeitsmarkt und ein kräftiger Beschäftigungsaufbau sollen nach der Prognose weiter für eine solide Binnenwirtschaft sorgen. Zwar sollen die privaten Konsumausgaben in beiden Jahren nur noch um je 1,4 Prozent steigen nach 2,0 Prozent letztes Jahr, dafür wird aber nächstes Jahr eine Zunahme der Bruttoanlageinvestitionen um 2,9 Prozent nach je 2,3 Prozent in diesem und im letzten Jahr erwartet.

Importe steigen stärker als die Exporte

Die Zahl der Erwerbstätigen soll dieses Jahr um 1,2 Prozent auf 44,1 Millionen und im kommenden um 0,7 Prozent auf 44,4 Millionen Menschen zunehmen. "Das sind über zwei Millionen mehr als 2013, zu Beginn dieser Legislaturperiode", betonte Zypries. Gleichzeitig gehe die Arbeitslosigkeit weiter zurück. Die Zahl der Arbeitslosen soll nach der Prognose 2017 und 2018 bei 2,55 Millionen liegen nach 2,69 Millionen im vergangenen Jahr.

Zypries mahnte allerdings, es gebe "weiterhin auch ungleiche Entwicklungen und strukturelle Arbeitsmarktprobleme, die wir angehen müssen". Nötig sei ein "inklusives" Wachstum, das Allen zu Gute komme.

Für die Importe wird aufgrund der starken Inlandsnachfrage 2017 und 2018 mit einer etwas kräftigeren Zunahme als für die Exporte gerechnet. Die Einfuhren sollen dieses Jahr um 4,5 und nächstes um 4,7 Prozent steigen, für die Ausfuhren veranschlagt die Regierung 2017 ein Plus von 3,3 Prozent und 2018 von 3,8 Prozent. Der Außenhandel liefere einen leicht negativen Wachstumsbeitrag. Der Leistungsbilanzsaldo dürfte wegen der relativ kräftigen Binnennachfrage und höherer Ölpreise von 8,3 Prozent des nominalen BIP im Jahr 2016 auf 7,3 Prozent im Jahr 2018 zurückgehen.

Das Verbraucherpreisniveau wird nach der Erwartung der Regierung im Jahr 2017 vor allem aufgrund steigender Preise für Energie und Nahrungsmittel "vorübergehend beschleunigt" um 1,8 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent zunehmen - und damit deutlich stärker als 2016 mit 0,5 Prozent.

Quelle: ntv.de

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