Wirtschaft

Milliarden-Deal in DeutschlandBiontech mit Curevac-Offerte erfolgreich

03.12.2025, 17:14 Uhr
Fahnen-wehen-vor-dem-Buero-und-Laborgebaeude-des-Pharmaunternehmens-Biontech-Das-Mainzer-Pharmaunternehmen-will-den-Rivalen-Curevac-aus-Tuebingen-uebernehmen-Es-gebe-ein-oeffentliches-Umtauschangebot-fuer-alle-Aktien-von-Curevac-teilte-Biontech-mit
Biontech hat 5,46 Dollar je Curevac-Anteilsschein geboten. (Foto: picture alliance/dpa)

Im Rennen um den Corona-Impfstoff waren sie Konkurrenten - nun schluckt der Gewinner den Verlierer. Das Mainzer Unternehmen Biontech hat eine wichtige Hürde bei der Übernahme von Curevac genommen. In den Fokus rücken nun Krebstherapien.

Ein großer deutscher Biotech-Deal biegt auf die Zielgerade. Das Übernahmeangebot des Mainzer Unternehmens Biontech für Curevac wurde von einer großen Mehrheit der Anteilseigner des Tübinger Rivalen angenommen. Bis zum Ablauf einer ersten Angebotsfrist am frühen Nachmittag wurden rund 81,74 Prozent der Curevac-Anteile in Biontech-Aktienhinterlegungsscheine ("American Depositary Shares", kurz: ADS) getauscht, wie Biontech mitteilte. Damit ist die Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent überschritten.

Biontech hatte bei dem im Juni bekanntgewordenen Angebot 5,46 US-Dollar für jede Curevac-Aktie angesetzt. Das entspricht einer Bewertung des Tübinger Unternehmens von etwa 1,25 Milliarden US-Dollar (1,08 Milliarden Euro). Curevac-Aktionäre, die einen solchen Tausch noch nicht vollzogen haben, können dies noch bis zum 18. Dezember tun, wie Biontech erklärte. Dann ende eine sogenannte Nachangebotsfrist.

Die dann noch verbliebenen Anteilsscheine werden laut Biontech selbst dann umgetauscht, wenn der Anteilseigner dies nicht tue. Diesem Prozedere hätten die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung von Curevac zugestimmt. Dann könnten allerdings zusätzliche Steuern auf Aktionäre zukommen. Abgeschlossen werden soll die schon vom Vorstand und den Aufsichtsräten beider Unternehmen einstimmig genehmigte Übernahme voraussichtlich noch in diesem Jahr.

Biontech und Curevac waren einst Kontrahenten im Rennen um einen Corona-Impfstoff, beide galten als Hoffnungsträger der deutschen Biotech-Landschaft. Während die Mainzer mit ihrem Vakzin gegen Covid-19 auf mRNA-Basis weltbekannt wurden und Milliarden verdienten, zog Curevac seinen ersten Impfstoffkandidaten wegen vergleichsweise geringer Wirksamkeit aus dem Zulassungsverfahren zurück. Nun soll die Expertise von Curevac mithelfen, dass Biontech der Zulassung von Krebstherapien auf mRNA-Basis näherkommt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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