Nach Absturz vor einem Jahr Blue Origin schickt wieder Rakete ins All
19.12.2023, 20:52 Uhr Artikel anhören
Eine Live-Übertragung zeigte, wie die New-Shepard-Rakete am Morgen um 10.43 Uhr Ortszeit abhob.
(Foto: picture alliance/dpa/Blue Origin/AP)
Blue Origin gelingt die Rückkehr ins Raumfahrt-Geschäft: Erstmals seit einem Fehlstart vor mehr als einem Jahr fliegt das Unternehmen von Amazon-Chef Jeff Bezos wieder ins All. Das sind gute Vorzeichen. Schließlich ist für das kommende Jahr ein Erstflug mit einer Schwerlast-Rakete geplant.
Mehr als ein Jahr nach einem Absturz hat das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos erstmals wieder erfolgreich eine Rakete ins All geschickt. Eine Live-Übertragung zeigte, wie die New-Shepard-Rakete am Morgen um 10.43 Uhr Ortszeit vom privaten Weltraumbahnhof im Bundesstaat Texas abhob.
Nach der Trennung vom Triebwerk stieg die Weltraumkapsel bis auf eine Höhe von 107 Kilometern über dem Meeresspiegel. Das Triebwerk landete anschließend wie geplant auf der Startrampe, wenige Minuten später gefolgt von der Kapsel, die an drei gigantischen Fallschirmen zu Boden schwebte. "Da ist sie, Touchdown für NS-24", sagte ein Live-Kommentator.
Der erfolgreiche Start markiert für Blue Origin die Rückkehr ins Geschäft. Im September vergangenen Jahres war eine New-Shepard-Rakete abgestürzt. Einem Untersuchungsbericht zufolge hatte sich zuvor das Triebwerk zu stark erhitzt. Nach Korrekturmaßnahmen erhielt Blue Origin schließlich erneut die Genehmigung für Raketenstarts.
Blue Origin konkurriert mit Virgin Galactic
Das Unternehmen hat mit der New-Shepard-Rakete schon 31 Menschen zu kurzen suborbitalen Flügen ins All gebracht, darunter mehrere gut zahlende Weltraumtouristen und Unternehmensgründer Bezos selbst. Blue Origin konkurriert dabei mit Virgin Galactic, dem Raumfahrtunternehmen des britischen Milliardärs Richard Branson. Blue Origin arbeitet zudem an einer neuen Schwerlast-Rakete namens New Glenn, deren Erstflug für das kommende Jahr geplant ist.
Während die New-Shepard-Rakete nur Suborbitalflüge schafft, soll die 98 Meter große New-Glenn-Rakete bis zu 45 Tonnen Fracht in niedrige Erdumlaufbahnen bringen können. Blue Origin kann sich zugutehalten, dass fast alle Teile der Rakete einschließlich Triebwerken, Raumkapsel, Fahrwerk und Fallschirmen wiederverwertet werden. Angetrieben wird sie zudem mit flüssigem Sauerstoff und Wasserstoff, sodass keine Kohlenstoffemissionen freigesetzt werden.
Quelle: ntv.de, jki/AFP