Nach Anordnung von Biden Boeing führt Impfpflicht für US-Mitarbeiter ein
13.10.2021, 09:52 Uhr
Boeing-Flugzeuge werden im Endmontagewerk in Charleston gefertigt.
(Foto: picture alliance / XinHua/dpa)
Um die Corona-Pandemie zu stoppen, setzt der US-Präsident auf Impfpflichten für Angestellte in bestimmten Bereichen. Dazu gehören Mitarbeiter von Bundesbehörden und Auftragnehmern der Regierung. Alleine bei Boeing betrifft das 125.000 Beschäftigte. Nach Bidens Willen sollen es 100 Millionen werden.
Der US-Flugzeugbauer Boeing führt im Rahmen einer von Präsident Joe Biden erlassenen Anordnung für Auftragnehmer von US-Bundesbehörden eine Impfpflicht ein. "Bis zum 8. Dezember müssen die rund 125.000 US-Mitarbeiter entweder einen Impfnachweis vorlegen oder infolge einer Behinderung oder einer aufrichtigen religiösen Überzeugung anerkannte, zumutbare Schutzmaßnahmen treffen", teilt Boeing mit. Insgesamt hat Boeing inklusive Tochterunternehmen nach eigenen Angaben weltweit mehr als 143.000 Mitarbeiter.
Auch die US-Fluggesellschaften American Airlines, Southwest Airlines, JetBlue Airways und Alaska Airlines sowie der Flugzeugteilehersteller Spirit AeroSystems erklären, dass sie sich an die von Biden vorgeschriebene Frist halten werden. Biden hatte Anfang September angesichts stark gestiegener Infektionszahlen eine Corona-Impfpflicht für Bundesangestellte und Mitarbeiter von Auftragnehmern der Regierung verkündet.
Außerdem sollen Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten sicherstellen müssen, dass ihre Mitarbeiter geimpft sind oder ein Mal pro Woche getestet werden. Das Arbeitsministerium werde in Kürze eine entsprechende Notfallregelung dazu erlassen, hatte Biden am Donnerstag angekündigt. Mehrere Medien berichten, das Ministerium habe einen Entwurf für die Notfallregelung an das Weiße Haus geschickt. Einige Details könnten sich noch ändern, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Maßnahmen betreffen nach Angaben des Demokraten rund hundert Millionen Menschen. Ohne Impfung drohten endlose Monate des Chaos in Krankenhäusern, Schäden für die Wirtschaft, Angst in Schulen sowie leere Restaurants, verteidigte Biden seinen Plan am Donnerstag.
Die Republikaner hatten umgehend Rechtsmittel gegen die Impfvorgaben angekündigt. Am Montag erklärte der texanische Regierungschef Gregg Abbott sämtliche Verpflichtungen zur Corona-Impfung in seinem Bundesstaat für ungültig. "Ich habe eine Durchführungsverordnung erlassen, die verpflichtende Impfungen durch jegliche Einrichtungen in Texas verbietet", twitterte der Gouverneur. Viele führende Republikaner hatten die Impfpflicht als Angriff auf die persönlichen Freiheiten der Bürger bezeichnet.
Die Impfkampagne in den USA macht nur noch sehr langsam Fortschritte. Laut der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention sind bisher 56,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Quelle: ntv.de, hul/rts/AFP/dpa