Wirtschaft

Krieg sorgt daheim für Probleme Briten sehen Russland vor großem Arbeitskräftemangel

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Lange Schlangen an einem russisch-georgischen Grenzübergang im September 2022, nachdem der Kreml die Teilmobilisierung verkündete.

Lange Schlangen an einem russisch-georgischen Grenzübergang im September 2022, nachdem der Kreml die Teilmobilisierung verkündete.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Tagtäglich sterben Hunderte russische Soldaten im Angriffskrieg in der Ukraine. Zu Problemen führt das auch daheim: Wie der britische Geheimdienst schreibt, sollen dem Kreml die Arbeitskräfte ausgehen. Schon jetzt seien so wenig verfügbar wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Russland steht nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes "ziemlich sicher" vor dem größten Arbeitskräftemangel seit Jahrzehnten. Das schreibt das Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht. Demnach habe eine Umfrage unter 14.000 Angestellten der russischen Zentralbank ergeben, dass die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte auf den niedrigsten Stand seit 1998 gesunken sei.

Der Geheimdienst schreibt weiter, dass die russische Bevölkerung in den vergangenen drei Jahren stärker geschrumpft sei, als es durch die Corona-Pandemie und den Überfall auf die Ukraine hätte erwartet werden können.

Zudem hätten im vergangenen Jahr rund 1,3 Millionen Menschen das Land verlassen - viele davon seien junge Menschen oder gut ausgebildete Arbeitskräfte gewesen. So hätte auch das russische Ministerium für Kommunikation gemeldet, dass etwa zehn Prozent der Angestellten aus der IT-Branche (rund 100.000 Menschen) das Land verlassen hätten und nicht zurückgekehrt seien, schreibt London.

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Dieser sogenannte Braindrain führt auch zu wirtschaftlichen Folgen. Die Mobilisierung für den Angriffskrieg, eine historisch hohe Zahl an Auswanderungen und eine alternde sowie schrumpfende Bevölkerung begrenzt dem Geheimdienst zufolge die Zahl der Arbeitskräfte. "Dies wird wahrscheinlich zu einer Verringerung des potenziellen Wachstums der russischen Wirtschaft führen und birgt die Gefahr, die Inflation anzuheizen", heißt es in dem Lagebericht.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, ses

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