Wirtschaft

Corona-Krise schlägt voll zu Britische Wirtschaft erlebt Rekord-Einbruch

Der Wirtschaftseinbruch zur Finanzkrise 2008/09 nimmt sich im Vergleich harmlos aus.

Der Wirtschaftseinbruch zur Finanzkrise 2008/09 nimmt sich im Vergleich harmlos aus.

(Foto: imago images/Xinhua)

Von einem massiven Rückgang der Wirtschaftsleistung wird Großbritannien erschüttert. Die Corona-Krise lässt das Bruttoinlandsprodukt um mehr als ein Fünftel zusammenschnurren - auf Monatssicht der größte Einbruch, der jemals verzeichnet wurde. Doch Finanzminister Sunak verbreitet Optimismus.

Die britische Wirtschaft ist im April wegen des Corona-Lockdowns in beispiellosem Tempo abgestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt brach um 20,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat ein, wie das Statistikamt in London mitteilte. Es ist der größte Einbruch von Monat zu Monat, der jemals verzeichnet wurde und drei Mal so groß wie bei der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/09. Im Vergleich zu Februar war das britische Bruttoinlandsprodukt im April sogar um ein Viertel kleiner. Die Produktion brach in allen Bereichen ein. Ökonomen hatten nur einen Rückgang von 18,4 Prozent erwartet.

"Ebenso wie viele andere Volkswirtschaften der Welt hat das Coronavirus schwerwiegende Auswirkungen auf unsere Konjunktur", sagte Finanzminister Rishi Sunak. Die Maßnahmen der Regierung wie Zuschüsse, Darlehen und Steuersenkungen würden aber "Tausende von Unternehmen und Millionen von Arbeitsplätzen schützen", sagte der Minister. "So haben wir die besten Chancen, uns rasch zu erholen, sobald die Wirtschaft wieder Tritt fasst."

Die Industriestaaten-Organisation OECD sagt der britischen Wirtschaft in diesem Jahr einen Einbruch von 11,5 Prozent voraus, dem 2021 ein Wachstum von neun Prozent folgen soll. Sollte es zu einer zweiten Coronawelle kommen, dürfte das Bruttoinlandsprodukt sogar um 14,0 Prozent sinken und im kommenden Jahr nur um fünf Prozent wachsen.

Johnson kündigt Lockerungen an

Für kommende Woche hat Premierminister Boris Johnson weitere Lockerungen der Ende März eingeführten Kontaktbeschränkungen angekündigt. Beispielsweise sollen Läden wieder öffnen dürfen. Heftige Kritik gibt es aber an einer 14-tägigen Quarantänepflicht für alle Einreisenden, die seit Beginn dieser Woche in Kraft getreten ist. Auch die Pflicht zur Einhaltung eines Abstands von zwei Metern trifft auf scharfe Kritik.

Großbritannien ist mit mehr als 41.000 Todesfällen bei Menschen, die zuvor positiv auf das Coronavirus getestet wurden, das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land Europas. Die Zahl der Sterbefälle, bei denen die Lungenerkrankung Covid-19 letztlich als Ursache festgestellt wurde, liegt bei mehr als 50.000.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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