Das "Orakel von Omaha" Buffett hat Sears-Pleite kommen sehen
17.10.2018, 07:24 Uhr
Investmentlegende Warren Buffet hat schon immer einen guten Riecher gehabt.
(Foto: REUTERS)
Das US-Traditionsunternehmen Sears stellt Insolvenzantrag. Für einen kommt das nicht überraschend. Investmentlegende Warren Buffett hat schon vor über zehn Jahren den Untergang prophezeit.
Es war ein jahrelanger Kampf. Am Ende musste sich das US-Traditionsunternehmen Sears geschlagen geben. Beim zuständigen Gericht in New Yorck stellte der Einzelhändler Insolvenzvertrag. Das Unternehmen hatte seit Jahren rote Zahlen geschrieben.
Der bisherige Unternehmenschef Eddie Lampert will von der Konzernspitze zurücktreten und nunmehr nur noch im Verwaltungsrat sitzen. Lampert galt in Wirtschaftskreisen einst als der nächste Warren Buffett. Der ehemalige Investor hatte in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Umstrukturierungen das Schicksal des Unternehmens vergeblich abzuwenden versucht.
Ausgerechnet Investmentguru Warren Buffett selbst hatte die Rettungsversuche von Lampert Jahre zuvor als aussichtslos bewertet. In einem Gespräch mit Studenten, das dem "Business Insider" vorliegt, äußerte sich Buffet offenbar schon 2005 kritisch zur Lage bei Sears.
Buffet, der gerne mit einem Augenzwinkern das "Orakel von Omaha" genannt wird, sagte damals: "Eddie ist ein sehr kluger Typ, aber Kmart und Sears zusammenlegen zu wollen ist ein harter Job." Und weiter: "Einen Einzelhändler umzustellen, dessen Geschäfte schon Jahre nicht mehr laufen, ist sehr schwer."
Buffet betonte zudem, dass Cotco und Walmart bessere Deals anbieten würden. Sie würden sie mit kleineren Margen operieren und es Sears und Kmart damit schwer machen. Schon damals hatte Walmart Sears als größter US-Einzelhändler abgelöst. Eine Pleite des Unternehmens Sears lag damals aber noch in weiter Ferne. Am Ende hat Buffett dennoch recht behalten.
Die neuen Pläne für Sears sehen nun vor, die Filialen auf jene einzudampfen, die zumindest operativ schwarze Zahlen schreiben. Sears hatte zuletzt bereits angekündigt, 46 unrentable Filialen bis November dieses Jahres schließen zu wollen. Weitere 142 Geschäfte sollen nach den neuesten Plänen nun kurz vor Jahresende ihre Pforten dicht machen. Lampert hofft darauf, mit einer erfolgreichen Umstrukturierung das Unternehmen noch retten zu können. Was Warren Buffet dazu wohl sagen würde?
Quelle: ntv.de, nen