Wirtschaft

Krisen und Sparkurs Bund erwartet nur Mini-Wachstum - Stabilisierung erkennbar

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Die Bundesregierung streicht ihre BIP-Prognose rigoros zusammen.

Die Bundesregierung streicht ihre BIP-Prognose rigoros zusammen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die deutsche Wirtschaft wird nach Auffassung der Bundesregierung in diesem Jahr nur geringfügig zulegen. Neben den vielen Unwägbarkeiten und der weiter eher mauen Weltkonjunktur ist auch der Sparkurs der Ampel nicht schuldlos. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Die Bundesregierung stutzt ihre Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr deutlich zusammen. Im Entwurf des neuen Jahreswirtschaftsberichts, der nächste Woche veröffentlicht werden soll, wird nur noch von einem Plus des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,2 Prozent ausgegangen, wie aus Regierungskreisen verlautete. Bislang hatte die Regierung noch mit 1,3 Prozent gerechnet. Die Prognose vom Oktober gilt aber seit Längerem nicht mehr als realistisch. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, man könne die Zahl weder bestätigen noch dementieren.

In Regierungskreisen hieß es, Wachstumsimpulse von der Weltwirtschaft blieben aus, außerdem gebe es zahlreiche Krisen, die Unsicherheit schürten. Eine geringere Prognose sei auch wegen der Haushaltskonsolidierung erwartbar gewesen.

Eine hohe Inflation, steigende Zinsen und die schlappe Weltkonjunktur hatten die deutsche Wirtschaft schon 2023 ausgebremst. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 0,3 Prozent. "Dennoch lässt sich eine Stabilisierung erkennen", sagte ein Regierungsvertreter. "Trotz der Krise bleibt der Arbeitsmarkt robust, die Inflation schwächt sich merklich ab und die Energiepreise stabilisieren sich." Um dies zu verstetigen, seien weitere Maßnahmen zur Sicherung von Fachkräften, zur Entbürokratisierung und Investitionsanreize für den Standort Deutschland erforderlich.

Die Ampel-Regierung will Finanzminister Christian Lindner zufolge bis zum Frühjahr ein Konzept zur Stärkung des Standorts vorlegen. Dies solle vermutlich synchronisiert werden mit den Gesprächen über den Haushaltsentwurf für 2025, der im Sommer präsentiert werden soll. Sowohl Lindner als auch Wirtschaftsminister Robert Habeck hatten den Standort zuletzt als nicht mehr wettbewerbsfähig bezeichnet.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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