Wirtschaft

Tanken mit Abfallstoffen Bundesrat macht Weg für Biodiesel frei

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Biodiesel verursacht weniger CO2 als herkömmlicher Diesel.

Biodiesel verursacht weniger CO2 als herkömmlicher Diesel.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

In Deutschland sind mehr als 14 Millionen Fahrzeuge mit einem Dieselmotor ausgestattet. Ihre Halter können beim Tanken bald auf reinen Biodiesel zurückgreifen. Der Bundesrat stimmt für die Einführung des klimafreundlichen Kraftstoffs.

Autofahrer werden künftig auch Diesel tanken können, der zu 100 Prozent aus Abfallstoffen wie Frittenfett, Holzresten, Zelluloseabfällen oder Fischresten hergestellt wurde. Der Bundesrat stimmte einer Verordnung der Bundesregierung zu, die den Weg für die Einführung von Biodiesel frei macht.

Sogenannte paraffinische Dieselkraftstoffe, die aus Abfallstoffen und Pflanzenölen hergestellt werden, werden damit auch als Reinkraftstoff zugelassen. Bislang konnten sie dem herkömmlichen Diesel in Höhe von 7 Prozent nur beigemischt werden. Nach der neuen Verordnung dürfen sie künftig auch in 100-prozentiger Konzentration angeboten werden.

Da Biodiesel weniger CO2 verursacht als herkömmlicher Diesel, soll auf diese Weise auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Fraglich ist allerdings, in welchem Umfang der neue Treibstoff künftig verfügbar sein wird. Laut Bundesumweltministerium werden Altspeiseöle - beispielsweise aus der Gastronomie - bereits heute vollständig als Beimischung im Verkehr eingesetzt.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sprach gleichwohl von einem "guten Tag für die Umwelt und das Klima". Erneuerbare Kraftstoffe könnten einen maßgeblichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor leisten, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Auf dem Weg zu klimaneutralem Verkehr sind erneuerbare Kraftstoffe die passende und dringend notwendige Ergänzung zur tragenden Säule Elektromobilität."

Auch der Automobilklub ADAC sprach von einem "weiteren Schritt auf dem Weg zu weniger CO2-Emissionen für Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren". Jetzt brauche es zwingend und schnell umfassende Freigaben der Autohersteller, damit die neuen Kraftstoffe von den Verbrauchern auch angenommen würden. In Deutschland sind laut Kraftfahrt-Bundesamt heute mehr als 14 Millionen Autos, Lastwagen und andere Kraftfahrzeuge mit Dieselmotoren unterwegs.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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