Wirtschaft

Traum von "Kreislaufwirtschaft" CDU will neuen Blick auf CO₂: Rohstoff statt Ärgernis

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Neue Technologie: In der Stahlfabrik von Arcelormittal in Gent sollen Bioreaktoren CO₂ zu Ethanol umwandeln.

(Foto: picture alliance/dpa/BELGA)

Die CDU versteht sich mittlerweile als Klimaschutzpartei: Aber vor allem technische Innovationen sollen die Klimaziele verwirklichen. Das Treibhausgas CO₂ etwa soll als Rohstoff genutzt werden, heißt es in einer Erklärung des Bundesvorstands. Auch Kernfusion spielt bei den Plänen eine Rolle.

Die CDU pocht darauf, das Treibhausgas CO₂ nicht nur verstärkt zu vermeiden, sondern etwa bei der Industrieproduktion anfallendes Gas auch zu speichern und als Rohstoff zu nutzen. "Wir wollen eine echte CO₂-Kreislaufwirtschaft", heißt es in einer in Weimar verabschiedeten Erklärung der Klausurtagung des CDU-Bundesvorstands. Man müsse alle Technologien nutzen, um das Ziel zu erreichen, bis 2045 klimaneutral zu werden.

Die CDU fordert deshalb einen "360-Grad-Blick zur CO₂-Vermeidung und CO₂-Verwertung". CO₂ kann theoretisch etwa mittels Energie aus Erneuerbaren Energien als Rohstoff für Chemikalien, Kunst- und Kraftstoffe verwendet werden. Der Gedanke dahinter ist, damit den Bedarf fossiler Rohstoffe zu reduzieren. Allerdings befinden sich viele für die CO₂-Verwertung notwendigen Technologien noch in der Entwicklung - nach Schätzung von Experten dürfte es auch noch dauern, bis sie im industriellen Maßstab eingesetzt werden können.

Auch auf sogenannte CCS-Technologie zur unterirdischen Speicherung von CO₂ will die Union setzen. "Es ist klar, dass wir diese Technologie nur zusammen mit der Bundesregierung nutzen können", sagte CDU-Chef Friedrich Merz mit Blick auf das derzeitige Verbot der CO₂-Verpressung in Deutschland. Auch Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen hatte sich zuletzt erstmals offen für die Nutzung der sogenannten CCS-Technologie gezeigt.

Die CDU möchte zudem die verbliebenen Atomkraftwerke bis 2024 weiterlaufen lassen. Eine Passage, die auch die Prüfung eines AKW-Neubaus fordert, wurde in den Beratungen aber wieder gestrichen. "Wir sprechen uns ausdrücklich nicht für den Bau von Kernkraftwerken aus", betonte CDU-Chef Merz. Man solle aber die Forschung und Entwicklung an möglichen Kraftwerken der nächsten Generation vortreiben.

Kernfusion verstärkt erforschen

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Die Erklärung soll auch unterstreichen, dass die CDU Klimaschutzpartei sein will, aber darauf pocht, die Klimaschutzziele vor allem durch technische Innovationen zu erreichen. Deshalb wird "Technologieoffenheit" und der Ausbau der Erneuerbaren Energien gefordert, das Aus für den Verbrennungsmotor bei Autos kritisiert und verstärkte Forschung an der Kernfusion gefordert. "Wir wollen die künstliche Trennung zwischen militärischer und ziviler Forschung aufheben", hieß es zudem.

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, soll bei der Exportförderung deutscher und europäischer Klimatechnologie zudem die Hälfte der im Zielland eingesparten CO₂-Mengen auf die deutsche CO₂-Bilanz angerechnet werden, schlug die CDU vor. In Deutschland wird eine Wiederaufforstung etwa von Schadflächen und die Renaturierung von Mooren als wichtige CO₂-Speicher gefordert.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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