Auch Finanzchefin muss gehen Chef von Opel-Mutterkonzern Stellantis tritt 2026 ab
11.10.2024, 15:36 Uhr Artikel anhören
Carlos Tavares' Zeit an der Konzernspitze neigt sich dem Ende entgegen.
(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)
Stellantis muss kürzlich seine Gewinnerwartung für 2024 zurückschrauben. Darauf folgen jetzt auch personelle Konsequenzen. Die Finanzchefin muss gehen und der CEO Tavares kündigt seinen Rückzug von der Spitze des Konzerns an.
Die Opel-Mutter Stellantis sucht nach neuer Führung. Der Vertrag von Konzernchef Carlos Tavares läuft noch bis Anfang 2026, wie der Mutterkonzern von Autobauern wie Peugeot, Citroen, Opel, Fiat, Chrysler und Jeep in Amsterdam mitteilte. Anschließend gehe der heute 66 Jahre alte Tavares in Rente.
Der Konzern sucht bereits nach einem Nachfolger. Bereits jetzt berief Stellantis Santo Ficili zum neuen Chef der italienischen Marken Maserati und Alfa Romeo. Unterdessen soll der Chef der Marke Jeep, Antonio Filosa, zusätzlich das gesamte Tagesgeschäft in Nordamerika führen. Was der bisherige Nordamerika-Chef Carlos Zarlenga künftig tut, will der Konzern noch bekannt geben. Das Unternehmen trennt sich zudem mit sofortiger Wirkung von seiner Finanzchefin Natalie Knight. Nachfolger wird Doug Ostermann.
Im September hatte Stellantis seine Gewinnerwartungen für dieses Jahr wegen Problemen im nordamerikanischen Markt und der schwachen Branchenlage zurückgeschraubt. Man geht demnach nun nur noch von einer um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinnmarge von 5,5 bis 7,0 Prozent aus. Bisher sollte ein zweistelliger Prozentsatz übrig bleiben. "Selbstzufriedenheit war ihre Sünde", sagte der Portfolio-Manager von AcomeA SGR, Fabio Caldato. Nach jahrelangen Erfolgen habe die Führung zu langsam auf die sich verschlechternde Marktlage reagiert.
Die Neustrukturierung des Managements sorgte am Markt für keine Erleichterung. Im Gegenteil: Die an der Börse in Mailand gelistete Aktie des französisch-italienischen Autobauers setzte am Freitag ihre Talfahrt fort und verlor zeitweise fast vier Prozent an Wert.
Der Chef des gemessen am Umsatz viertgrößten Automobilherstellers der Welt sah sich in den vergangenen Monaten scharfer Kritik von der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), von Autohändlern und Aktionären ausgesetzt.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts