Wirtschaft

Verdächtige VorgängeChina soll Aufbau einer Schattenflotte vorantreiben

12.11.2025, 19:25 Uhr
Russland-und-China-sind-enge-Handelspartner
Russland und China sind enge Handelspartner. (Foto: IMAGO/Depositphotos)

Die russische Schattenflotte ist berüchtigt. Alte Tanker - nicht selten reif für den Schrott - die verdeckt Öl und Gas über die Meere transportieren. Nun gibt es weitere verdächtige Aktivitäten, hinter denen offenbar Peking steckt.

China ist einem Medienbericht zufolge dabei, eine Schattenflotte aufzubauen, um von den USA sanktioniertes russisches Gas zu importieren. Die Bemühungen steckten zwar noch in den Kinderschuhen, Tankerbewegungen und Eigentumsverhältnisse würden aber allmählich die Muster widerspiegeln, die es bei der russischen Schattenflotte gibt, berichtet Bloomberg.

Als Beispiel wird in dem Bericht der LNG-Tanker CCH Gas genannt, der eine auf der schwarzen Liste stehende russische Ladung transportiere. Er verberge seinen Standort und nähere sich einem chinesischen Hafen. Sein eingetragener Eigentümer habe seine Adresse in Hongkong, die mit einer Briefkastenfirma identisch sei. Dies sei eine gängige Praxis für Unternehmen, die ihre wirtschaftlichen Eigentümer verschleiern wollen, während sie mit Energie aus Iran oder Russland handeln, heißt es in dem Bericht.

Als weiteres Beispiel wird ein kürzlich in Kunpeng umbenanntes LNG-Schiff genannt. Laut Schiffstracking-Diensten befindet es sich aktuell vor Singapur. Die Kunpeng soll eine ähnlich undurchsichtige Struktur wie die CCH Gas aufweisen, was höchst ungewöhnlich für die Branche sei. Die Eigentumsrechte und das Management seien Anfang dieses Jahres an wenig bekannte Firmen in China und auf den Marshallinseln übertragen worden. Die Adressen würden mit Firmen in Verbindung stehen, die mit anderen auf der schwarzen Liste stehenden Kraftstoffen gehandelt hätten, berichtet Bloomberg.

Russische Schattenflotte hat Hunderte Schiffe

Russland nutzt seine Schattenflotte, um verdeckt Öl und Gas zu exportieren und so westliche Sanktionen wie den Ölpreisdeckel zu umgehen. Das Geld wird genutzt, um den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren. Der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) schätzt die Zahl der Schiffe auf 600 bis 1400. Viele von ihnen und die Betriebe, die dahinterstehen, hat die EU sanktioniert. Oft sind die Schiffe in schlechtem Zustand und eine Gefahr für die Meere.

Ende letzten Monats hatten die USA scharfe Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft verhängt und allen Unternehmen gedroht, die mit diesen Geschäfte machen. Chinesische Staatskonzerne sollen daraufhin den Kauf von russischem Öl auf dem Seeweg ausgesetzt haben.

Quelle: ntv.de, rog

RusslandSchattenflotteAngriff auf die UkraineChinaSchifffahrt