Wirtschaft

Peking erwartet schwieriges Jahr Chinas Außenhandel schwächelt zu Jahresbeginn

Chinas Ausfuhren übertrafen die Erwartungen, Das Wachstum fiel aber geringer aus als zuletzt.

Chinas Ausfuhren übertrafen die Erwartungen, Das Wachstum fiel aber geringer aus als zuletzt.

(Foto: picture alliance / Costfoto)

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verkauft zu Jahresbeginn mehr Waren ins Ausland als allgemein erwartet. Dennoch fällt der Zuwachs geringer aus als zuletzt. Die Regierung hat das Volk bereits auf eine langsamere Expansion eingestellt.

Das Wachstum des chinesischen Außenhandels hat sich zum Jahresbeginn abgeschwächt. Wie die Pekinger Zollverwaltung mitteilte, legten die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Januar und Februar im Vorjahresvergleich um 16,3 Prozent zu. Im Dezember hatte der Exportzuwachs noch bei fast 21 Prozent gelegen. Die Einfuhren wuchsen mit 15,5 Prozent ebenfalls langsamer als noch im Dezember. Das Wachstum des Außenhandels verlangsamte sich zwar, lag aber dennoch etwas über den Erwartungen von Analysten. Wegen der Schwankungen durch das chinesische Neujahrsfest, das immer unterschiedlich auf Januar oder Februar fällt, fasst China die Daten für die beiden Monate zusammen.

Dank boomender Bestellungen aus aller Welt während der Corona-Pandemie, die China mit strikten Maßnahmen früh unter Kontrolle bringen konnte, war der chinesische Außenhandel im vergangenen Jahr kräftig gewachsen. Fabriken arbeiteten auf Hochtouren. Doch für dieses Jahr geht die Regierung in Peking davon aus, dass sich die Ausfuhren, die einen wichtigen Teil des chinesischen Wirtschaftswachstums ausmachen, deutlich weniger dynamisch entwickeln werden.

"Es wird immer schwieriger, ein stetiges Exportwachstum aufrechtzuerhalten, hatte der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang zum Auftakt des Pekinger Volkskongresses gewarnt. In seiner Rede stellte er die Nation auf ein wirtschaftlich schwieriges Jahr ein. "Die Covid-19-Pandemie dauert immer noch an. Der weltweiten wirtschaftlichen Erholung fehlt es an Antrieb, und die Rohstoffpreise bleiben hoch und neigen zu Schwankungen", sagte er und sprach von einem "volatilen, ernsten und unsicheren" Umfeld. Es bestünden "viele potenzielle Risiken" im Wirtschafts- und Finanzsektor.

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Nicht nur globale Risiken, sondern auch hausgemachte Probleme wie eine Immobilienkrise, Überschuldung und Energiemangel drücken auf das Wachstum. Wegen steigender Unsicherheiten auch durch den Ukraine-Krieg senkte Chinas Regierung das Wachstumsziel für die zweitgrößte Volkswirtschaft am Samstag auf nur noch 5,5 Prozent - den geringsten Wert sei 30 Jahren.

Im Vorjahr hatte Peking als Wachstumsziel noch "mehr als sechs Prozent" vorgegeben. Doch wuchs die Wirtschaft auch wegen der niedrigen Vergleichsbasis durch die Pandemie im Vorjahr sogar um 8,1 Prozent. Die Dynamik schwächte sich im vierten Quartal mit vier Prozent Wachstum aber deutlich ab.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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