Milliardendeal perfekt Chinesen kaufen deutschen Müllverbrenner
04.02.2016, 11:04 UhrDie chinesischen Unternehmen setzen ihre Einkaufstour in Deutschland fort. Nun ordert die Holding Beijing Enterprises das in Niedersachsen ansässigen Abfallunternehmen EEW. Das ist die bislang größte chinesische Direktinvestition in Deutschland.
Der schwedische Investor EQT verkauft den niedersächsischen Abfallkonzern EEW aus Helmstedt für gut 1,4 Milliarden Euro an die chinesische Holding Beijing Enterprises. Nach EQT-Angaben handelt es sich dabei um die bisher größte chinesische Direktinvestition in ein deutsches Unternehmen überhaupt. Chinesische Unternehmen sind seit einigen Jahren in Deutschland auf Einkaufstour - jüngstes Beispiel ist die Übernahme des Spezialmaschinenbauers KraussMaffei durch ChemChina Mitte Januar.
EQT hatte im März 2013 einen 51-Prozent-Anteil an EEW übernommen und entwickelte das Unternehmen in Partnerschaft mit Eon weiter. Im April 2015, nachdem Eon Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt hatte, erwarb EQT die restlichen 49 Prozent an EEW.
EEW-Chef Bernard Kemper beurteilte das Engagement von EQT als wesentlichen Faktor für die Optimierung der Geschäftsprozesse der EEW. Damit sei eine solide Basis für weiteres Wachstum gelegt worden. Mit Beijing Enterprises werde man das Unternehmen weiter entwickeln können.
Mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz
EEW ist Deutschlands führendes Unternehmen in der Erzeugung von Energie aus der thermischen Abfallverwertung. Die derzeit 18 Anlagen der Unternehmensgruppe in Deutschland sowie den Niederlanden und Luxemburg haben eine jährliche energetische Verwertungskapazität von etwa 4,7 Millionen Tonnen Abfall. 2014 erwirtschaftete EEW einen Umsatz von etwa 539 Millionen Euro. Beschäftigt sind 1.050 Personen.
Die Private-Equity-Gruppe EQT verwaltet ein Fondskapital von ungefähr 29 Milliarden Euro. Sie hat Portfoliounternehmen in Europa, Asien und den USA mit einem Gesamtumsatz von mehr als 17 Milliarden Euro und ungefähr 140.000 Mitarbeitern. EQT arbeitet mit seinen Portfoliounternehmen um nachhaltiges Wachstum und operative Marktführerschaft zu erreichen.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/DJ