Wirtschaft

Neues Standbein in Europa Chinesen übernehmen Gorenje

Waschmaschinen-Produktion am Stammsitz in Velenje: Weltweit beschäftigt Gorenje rund 11.000 Mitarbeiter.

Waschmaschinen-Produktion am Stammsitz in Velenje: Weltweit beschäftigt Gorenje rund 11.000 Mitarbeiter.

(Foto: REUTERS)

Im Markt für Haushaltsgeräte müssen sich europäische Hersteller auf einen neuen mächtigen Rivalen einstellen: Das chinesische Branchenschwergewicht Hisense kauft den slowenischen Anbieter Gorenje - samt Marken, Produktion, Forschung und Entwicklung.

Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Hisense übernimmt den slowenischen Konkurrenten Gorenje. Hisense übernehme einen 95-Prozent-Anteil, teilten beide Unternehmen mit. Zusammen haben beide Hersteller mehr als 10.000 Beschäftigte in Europa. Gorenje-Chef Franjo Bobinac hatte die Fusion kürzlich verteidigt: Allein habe Gorenje keine Chance gegen die großen Konkurrenten.

Gorenje mit insgesamt acht Marken (neben "Gorenje" etwa "Mora", "Asko" und "Pelgrim") stellt vor allem Geräte für die Küche wie Herde und Dunstabzugshauben, Waschmaschinen und kleinere Geräte her. Im deutschen Markt zählen Gorenje-Maschinen, die aufgrund der niedrigeren Produktionskosten zum Teil vergleichsweise günstig angeboten werden können, vielfach zur gefragten Alternative im Niedrigpreissegment. Der Umsatz von Gorenje betrug im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Euro, der Nettogewinn 1,2 Millionen Euro. Zum Kaufpreis liegen keine Angaben vor.

Der chinesische Hisense-Konzern stellt vor allem Elektrogroßgeräte her, dazu Fernseher und Mobiltelefone. Mit der Übernahme von Gorenje erwerbe Hisense "drei weitere Werke in Europa", betonte der chinesische Konzern. Dazu kommen vier Forschungs- und Entwicklungszentren. Der Einstieg bei Gorenje verkürze Lieferfristen und senke Logistikkosten, hieß es bei Hisense.

Traditionsmarke aus Slowenien

Der Stammsitz der Gorenje-Gruppe liegt in der slowenischen Stadt Velenje, rund 30 Kilometer südlich der österreichischen Grenze. Das Unternehmen wurde 1950 gegründet und zählt zu den führenden Hausgeräteherstellern. Weltweit beschäftigt Gorenje eigenen Angaben zufolge rund 11.000 Mitarbeiter.Produktionsstätten unterhält das Unternehmen in Slowenien, Tschechien und Serbien. Die Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich in den Niederlanden, in Schweden, Tschechien und Slowenien.

In Deutschland kommt Gorenje eigenen Angaben zufolge auf einen Marktanteil von fast drei Prozent. Die deutschen Verbraucher zählen damit zu den wichtigsten Abnehmern von Gorenje-Produkten. Die Slowenen sind auf der Berliner Funkausstellung IFA regelmäßig mit einem eigenen Stand vertreten. In diesem Jahr beginnt die Messe am 31. August.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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