Wirtschaft

Sechster Job für Ex-FDP-ChefChristian Lindner arbeitet jetzt auch im Kalkbergwerk

03.12.2025, 21:26 Uhr
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Lindner war Hauptakteur beim Ampel-Aus. (Foto: IMAGO/STEINSIEK.CH/James Zabel)

Fast drei Jahre lang ist Christian Lindner Teil der Bundesregierung. Dann endet die Ampel unrühmlich. Nach einer kurzen Auszeit findet der ausgeschiedene Finanzminister einen Job nach dem anderen. Jetzt wird seine sechste Verpflichtung bekannt.

Ex-Finanzminister Christian Lindner hat einen neuen Job gefunden, schon wieder. Der frühere FDP-Chef wird Mitglied des Aufsichtsrats beim Kalksteinhersteller Lhoist Germany. Das berichtet das "Handelsblatt". Zumindest zeitweilig war auch eine entsprechende Mitteilung auf der Internetseite des weltgrößten Herstellers von Kalk- und Dolomiterzeugnissen zu finden. Seine Arbeit bei Lhoist soll offenbar zu einem späteren Zeitpunkt offiziell bekannt gegeben werden.

Die Zeitung berichtet, Lindner wolle bei Lhoist seine geo- und industriepolitische Erfahrung einbringen. Die Firma betreibt in Deutschland vor allem im Rheinland Steinbrüche. Kalk ist für die Bauwirtschaft und Chemieindustrie von großer Bedeutung. Auch in dieser Branche herrscht dem "Handelsblatt" zufolge ein Transformationsdruck. Christian Lindner verbindet auch Persönliches mit seiner neuen Arbeit: Ein Urgroßvater sei als Arbeiter und Sprengmeister lange im Wuppertaler Kalkwerk Dornap angestellt gewesen.

Für Lindner ist es bei Weitem nicht die erste Verpflichtung seit seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung vor etwas mehr als einem Jahr: Zuerst wurde bekannt, dass er Startups in frühen und in Wachstumsphasen mit Rat und Kapital unterstützen möchte. Kurz darauf meldete sich Lindner beim Bundeskabinett, um sich seinen Posten als unabhängiges Mitglied im Shareholder-Board der Stepstone Group absegnen zu lassen. Wenige Tage später die nächsten Anträge: Der Ex-Finanzminister will Berater bei der PR-Agentur Teneo und Beirat bei der Hegedorn-Unternehmensgruppe werden. Für größeres Aufsehen sorgte schließlich seine Verpflichtung bei der Autoland AG im vergangenen Monat.

Als Finanzminister brachte Lindner Ende November 2024 die Ampelregierung zu Fall. Knappe drei Jahre war er im Amt, bis der Streit um den Bundeshalt großes Chaos ausgelöst hatte. Von Dezember 2013 bis Mai 2025 war der 46-Jährige zudem Bundesvorsitzender der FDP. Nach dem Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl in diesem Jahr trat er von diesem Posten zurück.

Quelle: ntv.de, mpa

Christian LindnerNordrhein-Westfalen