Nicht mehr Porsche-Aufsichtsrat Clans sind sich einig gegen Piëch
12.03.2017, 11:32 Uhr
Ferdinand Piëch soll endgültig entmachtet werden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ferdinand Piëch ist 79 Jahre alt und hat längst den Nimbus der Unangreifbarkeit verloren. Nun sollen sich die Familien Porsche und Piëch einig sein, dass er auch den letzten Aufsichtratsposten einbüßen soll.
Der frühere VW-Chefkontrolleur Ferdinand Piëch könnte einem Medienbericht zufolge sein letztes Aufsichtsratsmandat verlieren. Die Familien Porsche und Piëch hätten sich darauf geeinigt, Piëch im Zuge einer Umstrukturierung des Kontrollgremiums der Porsche SE zu entmachten, schreibt die "Bild am Sonntag".
Ein Sprecher der Porsche SE sagte dazu, der Aufsichtsrat müsse bis Mitte April entscheiden, wer künftig dem Gremium angehören solle. Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche hatte am Rande des Autosalons in Genf am vergangenen Montag gesagt, es sei noch keine Entscheidung darüber gefallen.
Ferdinand Piëch ist Miteigentümer von Porsche und damit auch Großaktionär von VW. Der 79-Jährige war bis April 2015 langjähriger VW-Aufsichtsratschef und galt als mächtigster Mann bei Volkswagen. Er trat nach einem internen Machtkampf mit dem damaligen VW-Vorstandschef Martin Winterkorn zurück.
Die Porsche SE ist eine reine Beteiligungsgesellschaft und besitzt rund 52 Prozent der Stimmrechte an VW. Der Kapitalanteil an VW liegt bei knapp 31 Prozent. Im zwölfköpfigen Aufsichtsrat sitzen alle wichtigen Vertreter der Familien Porsche und Piëch. Die sechs Arbeitnehmervertreter hatten Anfang Februar angekündigt, aus dem Gremium auszutreten. Deshalb steht bei der Hauptversammlung am 30. Mai in Stuttgart die komplette Neuwahl des Aufsichtsrats an. Bevor die Einladung zur Hauptversammlung an die Aktionäre geschickt und im Bundesanzeiger veröffentlicht wird, müssen sich die Familien auf die sechs Kandidaten festgelegt haben. Da die Familien Porsche und Piëch das alleinige Stimmrecht haben, gilt als sicher, dass die vorgeschlagenen Vertreter dann bei der Hauptversammlung auch als neue Aufsichtsräte gewählt werden.
Quelle: ntv.de, sba/dpa