Rotstift im Automobilgeschäft Continental will weltweit 5500 Stellen streichen
12.11.2023, 15:14 Uhr Artikel anhören
Continental hatte im dritten Quartal in der Problemsparte Autozulieferung überraschend profitabel gearbeitet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zulieferer Continental setzt einem Bericht zufolge im Automobilgeschäft den Rotstift an. Weltweit sollen davon 5500 Stellen betroffen sein, 1000 an Standorten in Deutschland. Der Vorstand reagiert damit auf den jahrelangen Misserfolg in der Sparte.
Der Zulieferer Continental will laut einem Bericht des "Manager Magazin" weltweit rund 5500 Stellen in seinem Automobilgeschäft streichen - in Deutschland mehr als 1000. Im Wesentlichen gehe es um Arbeitsplätze in Verwaltungsbereichen, berichtete das Magazin unter Berufung auf Manager des Unternehmens. Die Bereiche Produktion und Entwicklung sowie die Reifenherstellung seien ausgenommen.
"Continental prüft weitere Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensbereichs Automotive", teilte das Unternehmen auf Anfrage von Dow Jones Newswires mit. "Dies schließt mögliche Veränderungen in Verwaltungsstrukturen ein, um künftig schnellere und agilere Entscheidungen zu ermöglichen und die Kostenseite zu entlasten." Derzeit werde geprüft, welche Maßnahmen am besten geeignet sind, um die Ziele zu erreichen "und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken".
In der Automobilsparte arbeiten weltweit gut 100.000 Menschen, im betroffenen indirekten Bereich dem Bericht zufolge rund 25.000. Der Vorstand von Continental reagiere damit auf den jahrelangen Misserfolg in der Sparte. Das Unternehmen wolle die Beschäftigten am Montag über den geplanten Jobabbau informieren, berichtete das "Manager Magazin". Das Topmanagement sei bereits am Freitag über die Pläne informiert worden. Continental wolle mit dem Stellenstreichungen 400 Millionen Euro pro Jahr sparen.
Das Unternehmen erklärte gegenüber dem Magazin, es prüfe "weitere Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensbereichs Automotive". Dies schließe mögliche Veränderungen in Verwaltungsstrukturen ein, um künftig schnellere und agilere Entscheidungen zu ermöglichen und die Kostenseite zu entlasten.
Continental hatte im dritten Quartal in der Problemsparte Autozulieferung überraschend profitabel gearbeitet. Allerdings bremsen Wechselkurseffekte den DAX-Konzern, weswegen er seinen Umsatzausblick senkte. So erwartet das Management nun einen Jahreserlös von 41 bis 43 Milliarden Euro, wie die Hannoveraner in der vergangenen Woche mitteilten. Bisher stand ein Umsatz von 41,5 bis 44,5 Milliarden im Plan.
Quelle: ntv.de, jki/AFP/DJ