Wirtschaft

Robotik-Startup Anki macht dicht Cozmo und Vector flitzen nicht mehr

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Dass der putzige Mini-Roboter Vector an Disneys Wall-e erinnert, ist kein Zufall: Anki arbeitete bei der Entwicklung mit ehemaligen Pixar-Animatoren zusammen.

(Foto: AP)

Die Tage der niedlichen Roboter von Anki, die viele Kinder und Apple-Kunden begeisterten, sind gezählt: Das vielversprechende Startup, das seinen Durchbruch mit dem Bau von Spielzeugautos feierte, ist pleite.

Apple-Fans dürften sich noch gut an die kleinen Roboter-Autos erinnern, die per Smartphone-Steuerung auf einer Rennbahn herumsausten: Auf einer Apple-Entwicklerkonferenz waren sie 2013 der Hit und ihr Entwickler, das Robotik-Startup Anki, ein vielsprechender Newcomer. Nur sechs Jahre später macht die Firma nun dicht, berichtet die US-Webseite "Recode".

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Ankis erstes Produkt hieß "Drive" und erinnert an eine Carrera-Bahn. Die kleinen Autos sind mit Sensoren ausgestattet und können per Smartphone gesteuert werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz der Erfolge in der Vergangenheit konnte Anki seine Geldgeber nicht mehr überzeugen. "Ein wichtiger Deal mit einem strategischen Investor ist in einer fortgeschrittenen Phase geplatzt", zitiert die Webseite einen Anki-Sprecher. Anki hatte in den vergangenen Jahren mehr als 200 Millionen US-Dollar Risikokapital aufgenommen. Das reichte aber offenbar nicht aus, um das Startup profitabel zu machen.

Das Aus für das Unternehmen kommt überraschend: Erst vergangenen Herbst hatte Anki erklärt, dass der Umsatz steige und man langfristig die Ziele der Investoren erreichen werden. Laut "Recode" sollen sogar Verkaufsverhandlungen mit Konzernen wie Microsoft und Amazon stattgefunden haben.

Cozmo und Vector werden zu Waisen

Eine Zeit lang sah es tatsächlich sehr gut für das Startup aus: Die mit Sensoren ausgestatteten Spielzeugautos verkauften sich bestens, nicht zuletzt dank der Kooperation mit Apple. Und auch die Lkw-Erweiterung "Anki Overdrive" war beliebt. An diesen Erfolg konnte Anki allerdings nicht wie erhofft anknüpfen.

Das Unternehmen spezialisierte sich in der Folge auf die Entwicklung kleiner "intelligenter" Spielzeugroboter, die ebenfalls per Smartphone steuerbar sind: 2016 kam Cozmo auf den Markt. 2018 brachte Anki dann eine verbesserte Version des niedlichen Roboters namens Vector heraus, die sogar ohne Smartphone auskam.

Laut "Recode" hat es Anki verpasst, aus seinen Robotern mehr als nur Spielzeug zu machen. Da sich Cozmo und Vector zu Lieblingen in Kinderzimmern und Schulhöfen entwickelten, hätten viele Investoren in Anki eher eine Spielzeugfirma als ein ernst zu nehmendes Robotik- und KI-Unternehmen gesehen. Zudem konnte das Startup offenbar keine nachhaltige Finanzierung auf die Beine stellen.

Nicht nur die Existenz von Cozmo und Vector ist deshalb nun bedroht. Auch 200 Angestellte sitzen ab Mittwoch auf der Straße. "Wir geben unser Bestes, um jeden einzelnen Mitarbeiter und seine Familie zu betreuen", versichert Anki.

Quelle: ntv.de, hny

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