Wirtschaft

Razzia geht weiter Cum-Ex-Ermittlungen bei Deutscher Bank weiten sich aus

Im Fokus der Ermittlungen: Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt.

Im Fokus der Ermittlungen: Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Ermittlungen bei der Deutschen Bank dauern an: Mittlerweile werden über hundert Mitarbeiter des Frankfurter Finanzinstituts beschuldigt, im großen Stil Steuern hinterzogen zu haben. Um neue Hinweise auf mögliche Cum-Ex-Geschäfte zu sichern, durchsuchen Ermittler massenhaft Mails und Briefe.

Ermittler haben die Razzia wegen illegaler Cum-Ex-Aktiendeals in der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main fortgesetzt. Der Kreis der Beschuldigten habe sich auf 101 Personen ausgeweitet, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Verdacht: schwere Steuerhinterziehung im Rahmen von sogenannten Cum-Ex-Deals.

Rund 114 Ermittler aus drei Bundesländern suchen nach schriftlicher Korrespondenz, E-Mails und Beweismaterial nicht nur in den Frankfurter Büros der Deutschen Bank, sondern auch in Privatwohnungen von zehn Beschuldigten und bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. "Wie bereits seit Beginn der Ermittlungen 2017 kooperiert die Bank weiterhin vollumfänglich mit der ermittelnden Behörde", hatte ein Sprecher der Deutschen Bank erklärt.

Bei den Cum-Ex-Deals, die der aktuellen Razzia zugrunde liegen, geht es um ein Betrugssystem, bei dem beteiligte Investoren, Banken und Aktienhändler sich nicht gezahlte Kapitalertragsteuern vom Staat erstatten ließen. Den Schaden für die Steuerzahler schätzen Experten auf rund zehn Milliarden Euro. Die Banken nahmen an den Geschäften in unterschiedlichen Rollen teil und verdienten dabei Provisionen: Sie wickelten Transaktionen ab, warben Investoren an und stellten ihnen Kredite zur Verfügung.

Im Juni ging Bankchef Christian Sewing davon aus, dass die Deutsche Bank bei den Cum-Ex-Rechtsstreitigkeiten keine große Rolle spiele.

Quelle: ntv.de, bek/rts

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