"Sehr starker Ausblick auf 2024" Daimler Truck verzückt die Anleger
01.03.2024, 13:49 Uhr Artikel anhören
Bringt in der zweiten englischen Liga den Spielball - ein Daimler-Truck-Modell.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Der Weltmarktführer bei Schwerlastern rechnet im laufenden Jahr zwar mit weniger Verkäufen, will die Vorjahresergebnisse aber wiederholen. Und für das vergangene Jahr meldet Daimler Truck Rekordzahlen. Anleger stürzen sich auf die Papiere.
Der LKW-Bauer Daimler Truck hat trotz eines verpassten Absatzziels im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis eingefahren. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) schnellte um mehr als ein Drittel auf knapp 5,5 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Die Erlöse legten um zehn Prozent auf 55,9 Milliarden Euro zu, obwohl der Absatz nur um ein Prozent und damit schwächer als erwartet auf rund 526.000 Lastwagen und Busse stieg.
Lieferantenengpässe hätten einen noch höheren Absatz verhindert. Gestiegene Preise und ein größerer Anteil profitabler Fahrzeuge trieben aber Umsatz und Gewinn. Für 2024 erwarten die Schwaben bei schwächerer Nachfrage Umsatz und Betriebsgewinn auf Vorjahresniveau. Die Analysten der Bank JP Morgan lobten den "sehr starken Ausblick auf 2024".
"2023 war ein Rekordjahr für Daimler Truck", erklärte Konzernchef Martin Daum. Die bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft kletterte um gut zwei Punkte auf 9,9 Prozent. Das Unternehmen schnitt beim Gewinn damit besser ab als von Analysten erwartet. An der Börse schoss die Daimler-Truck-Aktie um bis zu knapp 17 Prozent in die Höhe und war damit größter Gewinner im Leitindex DAX.
Die Anleger sollen für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 1,90 Euro je Aktie erhalten und damit 60 Cent mehr als im Jahr zuvor. Das noch laufende zweijährige Aktienrückkaufprogramm im Volumen von zwei Milliarden Euro soll keine Eintagsfliege sein, erklärte Treasury-Chef Claus Bässler.
Auf das laufende Jahr gab Konzernchef Daum einen "robusten" Ausblick: Bei sinkender Nachfrage an den Märkten in Nordamerika und Europa dürfte der Absatz zwar auf 490.000 bis 510.000 Einheiten schrumpfen. Die Märkte normalisierten sich: Der Nachholeffekt nach dem Lieferstau während der Corona-Pandemie ebbt ab, die schwächere Konjunktur bremst das zyklische Geschäft. "Die derzeitige Auftragslage spiegelt klare Zeichen einer Normalisierung wider - die Kunden bestellen Fahrzeuge, wenn sie sie brauchen, statt sie mit langem Vorlauf zu reservieren", sagte Daum. Es gebe kaum Spielraum für weitere Preiserhöhungen, das Niveau von 2023 könne aber gehalten werden.
Auch bei E-Nutzfahrzeugen will Daimler vorankommen, wenn auch noch immer auf niedrigem Niveau bei den Verkaufszahlen. Es liegen Aufträge für fast 4600 Laster und Busse vor - nach knapp 3500 Stück Absatz im vergangenen Jahr. "Der Massenmarkt wird sich erst umstellen, wenn es Kostenparität und eine umfassende Ladeinfrastruktur gibt", sagte Daum. Der Weltmarktführer für Schwerlaster bekräftigte die Ziele für 2025, bei gutem Marktumfeld mehr als zehn Prozent Rendite einzufahren.
Quelle: ntv.de, jwu/rts