Wirtschaft

Außergewöhnlichen Unsicherheiten Mercedes erwartet kein Wachstum - Dividende steigt

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Gut 2,5 Millionen Fahrzeuge verkaufte Mercedes im vergangenen Jahr.

Gut 2,5 Millionen Fahrzeuge verkaufte Mercedes im vergangenen Jahr.

(Foto: REUTERS)

Der Autobauer Mercedes blickt wenig optimistisch auf das laufende Jahr und geht sogar von einem leicht geringeren Ergebnis aus. Zu groß sind die Geschäftsrisiken angesichts zahlreicher Konflikte rund um den Globus. Darunter sollen die Aktionäre indes nicht leiden. Die Ausschüttungen steigen und Milliarden fließen in die Kurspflege.

Lieferprobleme bei wichtigen Modellen und ein schwieriges Umfeld haben beim Autobauer Mercedes für weniger Geld in der Kasse gesorgt. Das Betriebsergebnis (Ebit) sank auf Jahressicht um vier Prozent auf 19,7 Milliarden Euro. Die Einnahmen legten indes leicht auf 153,2 Milliarden Euro zu, wie der DAX-Konzern mitteilte. Unter dem Strich blieben 14,5 Milliarden Euro hängen - zwei Prozent weniger als 2022. Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr soll um zehn Cent auf 5,30 Euro je Aktie steigen. Zudem wird das Aktienrückkaufprogramm um bis zu drei Milliarden Euro aufgestockt.

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Für das laufende Jahr zeigte sich das Unternehmen derweil vorsichtig: Der Umsatz soll bei stabilen Autoverkäufen auf Vorjahresniveau liegen. Das operative Ergebnis dürfte leicht sinken. Die Rendite im Autogeschäft sieht Mercedes-Benz bei 10 und 12 Prozent und damit ebenfalls niedriger. "Die wirtschaftliche Lage und die Automobilmärkte sind nach wie vor von außergewöhnlichen Unsicherheiten geprägt", hieß es. Mögliche Unterbrechungen der Lieferketten und Engpässe bei der Verfügbarkeit von Teilen seien weitere erhebliche Risikofaktoren.

Die Rendite in der Hauptsparte PKW verringerte sich im vergangenen Jahr um zwei Punkte auf 12,6 Prozent, während bei der Van-Sparte der Gewinn um knapp zwei Drittel nach oben schnellte. Die Marge stieg auf 15,5 Prozent. Insgesamt brachte der Konzern weltweit fast 2,5 Millionen Fahrzeuge an die Kunden. Rund zwei Millionen Einheiten davon entfielen auf die PKW-Sparte. Dabei hatte gut jedes achte Fahrzeug (zwölf Prozent) einen Stecker.

Produktionsprobleme des Zulieferers Bosch mit 48-Volt-Systemen für Verbrennungsmotoren bremsten bei Mercedes die wichtigen Modelle GLC und E-Klasse aus. Das soll rund 100.000 Fahrzeuge betroffen haben, die sich auf dieses Jahr verschieben.

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Die Stuttgarter schnitten damit dennoch besser ab als erwartet. Nach Daten von LSEG hatten Fachleute im Mittel ein Ebit von 18,8 Milliarden Euro und ein Konzernergebnis von 13,7 Milliarden Euro erwartet.

Marktteilnehmer rechnen in ersten Reaktionen mit einem leicht anziehenden Kurs der Aktie. Die Zahlen sind zwar von einem deutlichen Gewinnrückgang gekennzeichnet, liegen aber trotzdem überwiegend etwas über den Erwartungen. Der Ausblick wiederum entspreche dem, was zu erwarten gewesen sei, heißt es. Positiv sei, dass der Konzern das Aktienrückkaufprogramm aufstocke. Die Papiere sollen eingezogen werden. Damit würde sich - zumindest theoretisch - der Gewinn je Anteilsschein erhöhen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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