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Immobilien-Riese ist dabei Das soll aus der Ex-Corona-App Luca werden

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Nach der Pandemie wollte sich die frühere Corona-App Luca als Bezahldienst neu erfinden.

Nach der Pandemie wollte sich die frühere Corona-App Luca als Bezahldienst neu erfinden.

(Foto: IMAGO/Lobeca)

Nach der Pandemie wollte sich die Corona-App Luca als Bezahldienst neu erfinden. Doch der Start lief holprig. Nun hat sich ein Immobilienkonzern indirekt beteiligt – wieder mit einem neuen Plan.

Neues Geld für eine der bekanntesten Apps in Deutschland: Die Stuttgarter Firma Culture4life, die die frühere Corona-Kontakt-App Luca betreibt, hat einen neuen Investor gewonnen. Dies geht aus Unterlagen im Handelsregister hervor. Geldgeber ist demnach Panopano Limited - bei der in Zypern registrierten Firma handelt es sich um eine Tochtergesellschaft des börsennotierten Immobilienkonzerns Aroundtown, der zurzeit rund drei Milliarden Euro wert ist.

Aroundtown
Aroundtown 3,18

Im Zuge einer Kapitalerhöhung Anfang Mai sicherte sich Panopano Limited eine Minderheitsbeteiligung von rund zehn Prozent an der Luca-App. Öffentlich kommuniziert haben die Macher die Finanzierungsrunde bislang nicht. Eine Sprecherin bestätigte aber auf Anfrage das Investment, ohne Details zur Summe zu nennen. Durch den Deal zählt Aroundtown mit zu den größten Anteilseignern von Luca.

Für die Luca-App könnte die Geldspritze nach dem verpatzten Neustart ein Befreiungsschlag sein. Mitgründer Patrick Hennig entwickelte die Anwendung in der Coronapandemie zunächst für die Kontaktverfolgung, rund 40 Millionen Mal wurde sie heruntergeladen. Nach dem Ende der Kontaktbeschränkungen 2022 verlor die App jedoch rasch an Bedeutung.

Hotels im Fokus

Hennig und sein Team wechselten deshalb die Strategie: Sie funktionierten Luca zu einer Bezahl-App um, Gastronomen sollten indes weiterhin als Partner fungieren. Von Investoren gab es für das Vorhaben noch einmal 40 Millionen Euro an Kapital. Doch der Neustart blieb trotz Marketingschlacht hinter den Erwartungen, wie "Finance Forward" Ende 2022 berichtete.

Die Anzahl der Restaurants lag zu der Zeit bei 150 – statt der laut einer internen Präsentation geplanten 9200. Aktuell hätten mehr als 1000 Restaurants die App "aktiviert", heißt es vom Unternehmen. Auch die Zahl der monatlichen Downloads liegt Schätzungen zufolge weit unter dem Niveau der Corona-Jahre.

Neue Wachstumsimpulse könnten die Stuttgarter also gut gebrauchen. Hoffnungen ruhen dabei offenbar auch auf Geschäften außerhalb von Restaurants, wie eine Sprecherin weiter mitteilt. So würden seit Ende vergangenen Jahres mithilfe der Luca-App vermehrt auch zeitaufwändige Prozesse in Hotels digitalisiert, "wie beispielsweise das Bezahlen in der Hotelbar oder der Check-in".

Die nötigen Türen könnte nun der neue Geldgeber öffnen. Aroundtown unterhält nach eigenen Angaben eines der größten Portfolios an Gewerbeimmobilien in Deutschland, gut ein Fünftel entfällt auf Hotels, dazu zählen beispielsweise Hilton Hotels in Berlin oder London.

Dieser Text erschien zuerst bei "Finance Forward", dem Magazin für die neue Finanzwelt, das in Kooperation zwischen "Capital" und OMR entsteht.

Quelle: ntv.de

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