Wirtschaft

Ex-Kunden auf "Schwarzer Liste" Datenschützer verdonnern N26 zu Geldstrafe

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(Foto: REUTERS)

Der Banken-Newcomer hat schon wieder Ärger mit den Behörden: Erst kassiert N26 eine Rüge wegen Mängeln bei Maßnahmen gegen Geldwäsche, dann eine saftige Geldstrafe wegen Datenschutzverstößen. Für eine "Schwarze Liste" ehemaliger Kunden werden 50.000 Euro fällig.

Die Onlinebank N26 hat ihre Prozesse offenbar immer noch nicht ganz im Griff: Diese Woche hagelte es gleich zwei Mal Ärger. Zum einen verhängte die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk eine Geldbuße von 50.000 Euro wegen Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Zum anderen rügte die Finanzaufsicht Bafin den Banken-Newcomer wegen Mängeln bei der Geldwäsche-Kontrolle. Er muss nun weiter nachbessern.

Das Bußgeld der Datenschützer wurde fällig, weil N26 die Daten einiger ehemaliger Kunden auf einer Art "schwarzen Liste" gespeichert hatte. Solche Listen sind nur für Kunden zulässig, die unter Geldwäscheverdacht stehen. Der Verdacht hatte zur Folge, dass die Betroffenen keine neuen Konten eröffnen konnten. Nach Angaben von N26 wurde diese Praxis inzwischen geändert, "so dass sich jetzt ehemalige Kunden, die nicht geldwäscheverdächtig sind, neu anmelden können". N26 kündigte trotzdem an, rechtlich gegen das Bußgeld vorgehen zu wollen.

Bafin fordert schärfere Geldwäsche-Kontrolle

Doch damit nicht genug. Auch die Bafin hat N26 auf den Prüfstand gestellt. Die Finanzaufseher fanden Mängel bei Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung. Die Onlinebank muss einige Bestandskunden neu identifizieren. Außerdem müssen mehr Arbeitsläufe schriftlich festgehalten und Rückstände bei der Kontrolle verdächtiger Transaktionen aufgearbeitet werden.

Die seit 2015 aktive Direktbank sorgt nicht zum ersten Mal für Schlagzeilen. Kritiker werfen N26 vor, der Kundenservice und die Prozesse der Bank hätten nicht mit dem schnellen Wachstum mitgehalten. Das Fintech-Unternehmen ist in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen und gehört mit einer Bewertung von zuletzt 2,7 Milliarden Dollar zu den teuersten Startups in Deutschland. N26 war nach eigenen Angaben zuletzt in 24 europäischen Märkten aktiv und hat mehr als 2,5 Millionen Kunden. Der seit langem angekündigte Markteintritt in den USA verzögert sich derweil.

Die Onlinebank verspricht Besserung. Bis Ende des Jahres werde die Zahl der Mitarbeiter um weitere 50 Prozent auf über 1500 Mitarbeiter steigen. Die Anordnung der Bafin nehme das Institut sehr ernst. Sie habe die notwendigen Maßnahmen und Fristen zur Umsetzung eng mit der Bafin abgestimmt. Die Bank habe zudem ihr Team zur Bekämpfung von Geldwäsche und Finanzkriminalität massiv ausgebaut.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts

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