Wirtschaft

Behörde fordert Informationen an Chinesische KI-App Deepseek in Italien nicht mehr verfügbar

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Deepseek brachte die Börsenkurse westlicher Tech-Unternehmen zum Abstürzen. Aktuell sind diese aber wieder auf Erholungskurs.

Deepseek brachte die Börsenkurse westlicher Tech-Unternehmen zum Abstürzen. Aktuell sind diese aber wieder auf Erholungskurs.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Der Hype um die KI-App Deepseek aus China findet in Italien ein schnelles Ende. Wegen Datenschutzbedenken kann das Programm dort nicht mehr als App heruntergeladen werden. Möglicherweise ändert sich das bald aber wieder - wie einst bei ChatGPT.

Italienische Smartphone-Nutzer können die neue Künstliche Intelligenz (KI) des chinesischen Startups Deepseek vorerst nicht mehr herunterladen. In den dortigen App Stores des iPhone-Anbieters Apple und der Alphabet-Tochter Google wurden entsprechende Hinweise eingeblendet. In Deutschland und anderen europäischen Staaten war das Programm weiter verfügbar. Die italienische Datenschutzbehörde hatte angekündigt, Informationen von Deepseek über den Umgang mit Nutzerdaten anzufordern.

Vor etwa zwei Jahren hatten die italienischen Behörden wegen möglicher Verstöße gegen Datenschutz-Richtlinien den Zugang zu der KI ChatGPT von OpenAI zeitweise blockiert. Sie hatten ihn unter Auflagen wieder freigegeben. Hierzu gehören eine Altersprüfung sowie die Möglichkeit, der Verwendung von Nutzerdaten zu widersprechen.

Der australische Wissenschaftsminister Ed Husic war der erste westliche Politiker, der Datenschutzbedenken bezüglich Deepseek geäußert hat: "Es gibt viele Fragen, die zu Qualität, Verbraucherpräferenzen, Datenmanagement und Privatsphäre beantwortet werden müssen", sagte er dem Fernsehsender ABC. Er riet Nutzern, "sehr vorsichtig" mit der App zu sein. Bei deren Nutzung und bei der Webseite von Deepseek werden "personenbezogene Daten" laut der Datenschutzrichtlinie des Unternehmens auf "sicheren Servern in der Volksrepublik China" gespeichert.

Datenklau bei der Konkurrenz?

Deepseek droht zudem Ärger durch die Konkurrenz aus dem Westen. Der ChatGPT-Entwickler OpenAI und sein Partner Microsoft gehen dem Verdacht eines Datenklaus nach. Sicherheitsexperten von Microsoft hätten im vergangenen Herbst den Abfluss großer Datenmengen über eine Schnittstelle der OpenAI-Software beobachtet, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Schnittstelle dient Entwicklern und Unternehmen als Hauptzugang zu den Diensten von OpenAI. Microsoft, der größte Investor von OpenAI, hätte das Unternehmen über die verdächtigen Aktivitäten informiert. Die Verantwortlichen hierfür stünden mutmaßlich mit dem chinesischen Startup Deepseek in Verbindung, heißt es in dem Bericht weiter.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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