Wirtschaft

Im Europa-Ranking weit hinten Deutsche Bahn spart beim Schienennetz

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9,3 Milliarden Euro sollen 2018 in die Erneuerung von Gleisen und Bahnhöfen gesteckt werden.

(Foto: dpa)

Die Bahn soll die Fahrgastzahlen verdoppeln, die Digitalisierung vorantreiben, den Masterplan Güterverkehr umsetzen - so steht es im Koalitionsvertrag. Neue Zahlen zeigen aber, dass Deutschland viel weniger in die Bahn-Infrastruktur investiert als andere Länder.

Die Investitionen steigen und die Deutsche Bahn kann sich über einen Fahrgastrekord freuen, doch für die Infrastruktur gibt der Konzern nach wie vor wesentlich weniger aus als andere europäische Länder. 69 Euro pro Einwohner lässt sich die Bahn die Erneuerung des Schienennetzes in Deutschland kosten - und liegt damit auf den hinteren Rängen im Europa-Ranking. Das geht aus einer Aufstellung der Allianz pro Schiene und der Unternehmensberatungs SCI hervor, die dem "Tagesspiegel" vorliegt.

Spitzenreiter bei den Investitionen in die Infrastruktur ist demnach die Schweiz mit 362 Euro pro Einwohner; es folgen Österreich mit 187 Euro und Schweden mit 183 Euro. Nur Spanien (32 Euro) und Frankreich (38 Euro) investieren noch weniger als Deutschland in ihr Schienennetz.

Immerhin: Die Deutsche Bahn holt ihren Rückstand zu anderen Ländern auf. In diesem Jahr soll die Rekordsumme von 9,3 Milliarden Euro für die Erneuerung von Gleisen, Bahnhöfen und Signalanlagen verwendet werden. Das sind 800 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, den Großteil finanziert der Bund.

Angesichts der im Koalitionsvertrag formulierten Ziele - Digitalisierung, Deutschland-Takt, Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030, Masterplan Güterverkehr - ist das für Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, aber zu wenig. Er fordert im "Tagesspiegel" einen forcierten Schienennetzausbau: "Die mageren Jahre hat unser Schienennetz zwar hinter sich, aber von einer echten Trendwende des Bundes lässt sich trotz der Rekordinvestitionen immer noch nicht sprechen", so Flege. Stattdessen investiere Deutschland anteilig deutlich mehr in Erhalt und Bau von Straßen als etwa Österreich und die Schweiz.

Quelle: ntv.de, ftü

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