Wirtschaft

Bestandsschutz für Mitarbeiter Deutsche Bank strafft Homeoffice-Regeln - Übergangsfrist gewährt

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Christian Sewing im Februar bei einer Pressekonferenz.

Christian Sewing im Februar bei einer Pressekonferenz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Christian Sewing möchte, dass "seine" Banker wieder mehr im Büro arbeiten. Management und Arbeitnehmervertreter verhandeln hart. Am Ende steht ein Kompromiss: Neue Regeln seit Monatsbeginn. Doch wer die bisherigen Möglichkeiten großzügig nutzt, darf das auch weiterhin. Zumindest vorerst.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing will die Büropräsenz erhöhen und forderte zu Jahresbeginn restriktivere Homeoffice-Regeln. Doch zumindest in Deutschland gibt es für die Beschäftigten nun einen vorläufigen Bestandsschutz. Das geht aus einem Schreiben des Konzern- und Gesamtbetriebsrats hervor, das dem "Handelsblatt" vorliegt.

Die neuen Homeoffice-Regeln seien zum Juli wirksam geworden, sagte ein Sprecher des DAX-Konzerns zu ntv.de. "Alle Mitarbeitenden sind angehalten, ihre Arbeitsmodelle an die neuen Richtlinien anzupassen. Gleichzeitig geben wir den Mitarbeitenden wenn gewünscht noch Zeit für diese Anpassung." Allerdings werde diese Übergangsfrist "zeitlich begrenzt sein".

Konkret bedeutet dies, dass alle Deutschland arbeitende Beschäftigte, die bislang an drei Tagen pro Woche von zu Hause aus arbeiten oder die sowohl freitags als auch montags im Homeoffice sind, diese Arbeitsmodelle zumindest vorläufig fortführen können. Diese Praxis hatte Sewing mit einer E-Mail im Februar eigentlich abschaffen wollen.

Management und Betriebsräte ringen dem Bericht zufolge seit Monaten um neue Homeoffice-Regeln. Höchstens zwei Tage sollten in Zukunft außerhalb des Büros gearbeitet werden können, von Führungskräften nur einer. Freitag und Montag zugleich sollten dafür zudem nicht mehr infrage kommen. Die bisher bis zu 60 Prozent mobiles Arbeiten - offiziell eine Ausnahme - waren nach Informationen der Zeitung weitverbreitet, etwa 10.000 Mitarbeiter sollen davon Gebrauch gemacht haben.

Bei der Abschaffung der Kombination Montag/Freitag geht es Sewing offenbar auch um eine gleichmäßigere Auslastung der Büros. Bei den Beschäftigten kamen die Pläne nicht gut an, wie 1300 kritische Kommentare im Intranet innerhalb kurzer Zeit zeigten. Die Debatte um Homeoffice-Regeln wird zurzeit in vielen Unternehmen geführt, viele wünschen sich nach Ende der Corona-Pandemie wieder mehr Präsenz ihrer Mitarbeiter. Bei mehreren anderen Geldhäusern gelten allerdings liberalere Regeln als bei der Deutschen Bank.

Quelle: ntv.de, chl/jwu/DJ

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