Kreml verdient Milliarden Deutsche Firmen füllen weiterhin Putins Kriegskasse
04.07.2023, 09:15 Uhr Artikel anhören
Vorwiegend US-Unternehmen sind in den Top-10 der ausländischen Steuerzahler in Russland - die deutsche Metro AG ist allerdings auch dabei.
(Foto: imago/ITAR-TASS)
Viele große Konzerne haben ihren Rückzug aus Russland angekündigt, sind aber noch mit Filialen und Fabriken im Land. Entsprechend zahlen sie weiter Hunderte Millionen Dollar an Steuern. Deutsche Unternehmen tragen einen großen Teil dazu bei.
US-Unternehmen gefolgt von deutschen Betrieben sind die größten ausländischen Steuerzahler in Russland. Das geht aus Daten der Kiew School of Economics hervor, wie die "Frankfurter Allgemeine" berichtete. Mit 262 sind mehr als zwei Drittel der vor dem Angriff auf die Ukraine in Russland tätigen deutschen Unternehmen dort weiterhin vertreten.
Ihr Umsatz belief sich im vergangenen Jahr auf 23,2 Milliarden Dollar, und sie zahlten in Russland 402 Millionen Dollar Gewinnsteuer, wie laut "FAZ" aus den Daten hervorgeht. Damit entfallen zwei Drittel aller Gewinnsteuern von in Russland aktiven Unternehmen aus der EU auf deutsche Betriebe. Den Angaben zufolge handelt es sich um legale Geschäfte, die nicht von Sanktionen betroffen sind.
Metro in den Top-10
Zu den größten Konzernen zählen neben Philip Morris, Pepsi, Danone, Mars, Procter&Gamble auch die deutsche Metro AG. Uniper, Bayer, Knauf Gips, BMW sind laut Daten von B4Ukraine neben Metro die umsatzstärksten deutsche Unternehmen. Viele der Unternehmen verzeichneten im vergangenen Jahr allerdings Umsatzeinbrüche.
Dabei zahlten die Unternehmen nicht nur Gewinnsteuer. "Internationale Unternehmen mit lokalen Tochtergesellschaften in Russland zahlen eine Reihe anderer Steuern, darunter die Einkommensteuer auf die Gehälter ihrer Mitarbeiter, Sozialversicherungsbeiträge und die Mehrwertsteuer", schreiben die Autoren des Beitrags der Kiew School of Economics.
Der Anteil der westlichen Unternehmen, die trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine und der Sanktionen in Russland geblieben sind, ist insgesamt sogar noch höher: Vier von fünf Unternehmen betreiben weiterhin Geschäfte in Russland. Die meisten Steuern zahlen nach Daten der Kiewer Forschungseinrichtung Unternehmen aus den USA.
Quelle: ntv.de, mba/als/AFP