Gewinnplus vor Virus-Krise Deutsche Post schüttet höhere Dividende aus
10.03.2020, 10:15 Uhr
Gute Nachricht für Aktionäre der Deutschen Post: Die Dividende steigt.
(Foto: imago images/Daniel Schäfer)
Inmitten der Coronavirus-Krise bedenkt die Deutsche Post ihre Anleger mit einer höheren Gewinnausschüttung. Grund ist eine erfolgreiche Bilanz für 2019. Ins laufende Geschäftsjahr hingegen blickt der Dax-Konzern mit gemischten Gefühlen und sieht seine Prognose gefährdet.
Das Paketporto wird doch wieder günstiger, der Streetscooter rollt bald nicht mehr vom Band und das allgegenwärtige Coronavirus hebt auch nicht gerade die Stimmung: Kurz nach ihrem 25. Geburtstag befindet sich die Deutsche Post in unruhigem Fahrwasser. Im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch hat der Dax-Konzern unterm Strich mehr verdient und will nun die Dividende erhöhen. Für 2019 sollen die Anteilseigner 1,25 Euro je Aktie erhalten und damit 10 Cent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Logistikkonzern in Bonn mitteilte.
Im Jahr 2019 hatte die Post den Angaben zufolge ihren Umsatz um 2,9 Prozent auf 63,3 Milliarden Euro gesteigert, der operative Ertrag (Ebit) kletterte auf 4,1 (Vorjahr: 3,16) Milliarden Euro. Unter dem Strich stieg das Konzernergebnis im vergangenen Jahr um gut 26 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, lag damit jedoch leicht unter den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Die Dividende fällt hingegen höher aus als erwartet.
Der Blick in die Zukunft sieht derzeit weniger rosig aus: Das neuartige Coronavirus macht dem Konzern zu schaffen. Nach eigenen Angaben bekommt die Post dies bisher deutlich bei DHL Express und im DHL-Frachtgeschäft vor allem bei Transporten von und nach China zu spüren. Dazu verursacht das überraschende Aus für den Streetscooter in diesem Jahr zusätzliche Kosten. Der Produktions-Stopp des Post-eigenen Elektrotransporters, den die Post Ende Februar ankündigte, soll Unternehmensangaben zufolge mit einmaligen Aufwendungen von 300 bis 400 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Konzernchef Frank Appel hatte angesichts der aktuellen Entwicklungen die Prognose eines operativen Ertrags von mindestens fünf Milliarden Euro für 2020 mit einem dicken Fragezeichen versehen. "Auch unser Unternehmen kann sich nicht von der weltwirtschaftlichen Situation entkoppeln", bekräftige Appel nun: "Noch ist es aber zu früh, die konkreten finanziellen Auswirkungen abschätzen zu können." Post-Aktien haben in der Corona-Krise deutlich an Boden verloren.
Auch anderen Logistik-Konzernen machen die Folgen der Coronavirus-Krise zu schaffen, beeinträchtigt diese doch den Welt-Handel und globale Lieferketten. Das Geschäft sei gebremst worden, räumte der Finanzchef des weltgrößten Paket-Konzerns UPS, Brian Newman, vergangene Woche ein.
Quelle: ntv.de, cri/rts/dpa