Wirtschaft

Weniger Sparsamkeit Deutsche drehen Heizungen wieder höher

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Die Gaspreise sind für Neukunden aktuell immer noch deutlich höher als zum Beispiel Anfang 2021.

Die Gaspreise sind für Neukunden aktuell immer noch deutlich höher als zum Beispiel Anfang 2021.

(Foto: picture alliance/dpa)

Weiter sparsam sein oder höher drehen? In diesem Winter entscheiden sich viele Menschen bei ihrer Heizung vermehrt für Letzteres. Die Gaspreise sind zwar mittlerweile deutlich gesunken, befinden sich aber immer noch auf einem relativ hohen Niveau. Für viele Verbraucher wird es weiterhin teuer.

Die Deutschen drehen die Thermostate ihrer Heizungen wieder höher als im Vorjahr. Der Verbrauch an Heizenergie lag von September bis Dezember neun Prozent über dem Vorjahreszeitraum, wie der Abrechnungsdienstleister Ista mitteilte. Das Unternehmen wertet monatlich die Verbrauchsdaten von rund 350.000 Haushalten aus und gleicht sie mit Daten des Deutschen Wetterdienstes ab - erstellt also einen witterungsbereinigten Verbrauch.

So war zum Beispiel der Dezember laut Ista um 13 Prozent deutlich milder als der Dezember 2022 - an Heizenergie sparten die Verbraucherinnen und Verbraucher aber nur 7 Prozent. Witterungsbereinigt ergab die Auswertung dagegen einen um sieben Prozent höheren Verbrauch. Im Oktober lag dieser bereinigte Verbrauch laut Ista um 4 Prozent über dem Vorjahresmonat, im November sogar um 18 Prozent.

Die Preise für Gas waren bereits Ende 2021 vor Russlands Invasion in der Ukraine stark angestiegen, nach der Attacke im Februar 2022 explodierten sie. Erst gegen Ende des Jahres wurde es wieder billiger. Heute ist die Kilowattstunde Gas mit ungefähr 8 Cent für Neukunden jedoch immer noch deutlich teurer als beispielsweise Anfang 2021 (rund 4,5 Cent).

Ista-Chef warnt Verbraucher

Ista-Chef Hagen Lessing warnt: "Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher müssen nach wie vor mit höheren Heizkosten als im Vorjahr rechnen." Für viele Menschen seien die Heizkosten allerdings kaum transparent, kritisiert er: "Die meisten erhalten während der Heizperiode keine regelmäßigen aktuellen Verbrauchsdaten. Klarheit über die tatsächlichen Kosten gibt es meist erst lange nach dem Ende der Heizperiode mit der Jahresverbrauchsabrechnung."

Verbraucherinnen und Verbraucher mit fernauslesbaren Heizkostenverteilern hätten seit 2022 einen Anspruch auf monatliche Verbrauchsinformationen, betonte Ista. Davon wüssten aber viele nichts.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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