Wirtschaft

Kaum Bewegung an der Wall Street Dow kriecht ins Wochenende

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Viel war am Freitag nicht los an der NYSE.

Viel war am Freitag nicht los an der NYSE.

(Foto: IMAGO/Xinhua)

Gemischte Konzernbilanzen und eine gewisse Ratlosigkeit angesichts der jüngsten Konjunkturdaten verhindern, dass die US-Börsen eine eindeutige Richtung finden. Bei den Einzelwerten geht es bei Procter & Gamble aufwärts, auch Tesla berappelt sich wieder etwas.

Die US-Börsen haben zum Wochenausklang kaum verändert geschlossen. Die jüngsten US-Konjunkturdaten stimmten Anleger vorsichtig. Alle drei großen US-Indizes legten 0,1 Prozent zu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss damit bei 33.808 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 bei 4133 und der Index der Technologiebörse Nasdaq bei 12.072 Zählern. Für die abgelaufene Woche ergibt sich damit für den S&P ein Abschlag von 0,1 Prozent, für den Dow von 0,2 und für die Nasdaq von 0,4 Prozent.

Die Anleger taten sich schwer, die neuesten Konjunkturdaten zu interpretieren. Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie im April stieg von 49,2 auf 50,4 Stellen, das Barometer für die US-Dienstleister von 52,6 auf 53,7 Punkte. Von Refinitiv befragte Experten waren von Rückgängen auf 49,0 beziehungsweise 51,5 ausgegangen. "Dieser Anstieg hilft zu erklären, warum sich die Kerninflation hartnäckig hält, und deutet auf eine weitere Aufwärtsentwicklung oder zumindest eine gewisse Unnachgiebigkeit der Verbraucherpreise hin", sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt beim Research-Haus S&P Global.

Gold in USD
Gold in USD 3.586,09

Sorgen, dass die hartnäckige Inflation die US-Notenbank Fed zu weiteren Zinserhöhungen bewegt, setzten dem Goldpreis zu. Wenn die Zinsen steigen, investieren Anleger eher in sichere, aber verzinste Anlagen, anstatt Gold zu kaufen, welches keine Zinsen bringt. Das drückt den Goldpreis nach unten. Das gelbe Metall verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 1981 Dollar je Feinunze. Am Vortag hatte es 0,6 Prozent zugelegt. "Die Ungewissheit über die Entwicklung der Zinssätze, die in den nächsten ein bis zwei Monaten viel klarer werden dürfte, ist der Grund für die Unentschlossenheit, die wir derzeit beim Gold beobachten", sagte Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda.

Die starken Konjunkturdaten stützten indes die Ölpreise. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils rund ein halbes Prozent auf 81,65 beziehungsweise 77,81 Dollar pro Barrel (159 Liter).

Bei den Einzelwerten standen Konzernbilanzen- und Prognosen im Rampenlicht. Anleger stiegen etwa bei Procter & Gamble ein, nachdem das Unternehmen sein Umsatzziel für 2023 erhöht hat. Die Titel des US-Konsumgüterkonzerns gewannen 3,5 Prozent.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 350,81

Eine angehobene Prognose beflügelte auch HCA Healthcare, die um 3,8 Prozent kletterten. Das Unternehmen konnte nach eigenen Angaben seine Operationskapazität erweitern, da sein Personalbestand fast das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht hat. Rivalen wie Tenet Healthcare, Community Health Systems und Universal Health Services folgten HCA ins Plus und gewannen zwischen 3,2 und 15 Prozent. "Die Anleger sind bisher mit den Ergebnissen zufrieden, denn das Fehlen schlechter Nachrichten ist auch eine gute Nachricht", sagte Adam Sarhan von der Investmentfirma 50 Park. "Jetzt möchten sie gerne wissen, ob einige der großen Technologiekonzerne auch positive Ergebnisse vorlegen können." Nach Enttäuschungen von Netflix und Tesla werden kommende Woche etwa die Zahlen der Google-Mutter Alphabet, des Internet-Riesen Meta, sowie von Amazon und Microsoft erwartet.

Gefragt war auch die Aktie von Tesla, die 1,3 Prozent gewann. Der US-E-Autobauer hat die Preise sowohl für sein Model S als auch das Model X angehoben. Tesla hatte jüngst aggressiv die Preise gesenkt, in den USA zuletzt allein sechs Mal. Konzernchef Elon Musk hatte am Mittwoch gesagt, er wolle seine Marktanteile auch auf Kosten der Gewinnmarge verteidigen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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