Nike unter Druck Dow sackt nach starker Börsenwoche ab
22.03.2024, 22:06 Uhr Artikel anhören
Das Bild an den Börsen ist uneinheitlich.
(Foto: AP)
Nach den jüngsten Rekordständen erlaubt sich der Dow Jones eine Verschnaufpause. Bei den technologielastigen Indizes bleibt dagegen ein Rücksetzer aus. Die Fed befeuert mit der Ankündigung von drei möglichen Zinssenkungen noch im Jahr 2024 die Hoffnungen auf eine Wende im Juni.
Nach der jüngsten Rekordjagd haben es die Anleger an der Wall Street vor dem Wochenende vorgezogen, keine neuen Positionen mehr einzugehen und eher Gewinne mitzunehmen. Schlusslicht bei den Indizes war der Dow-Jones-Index, der um 0,8 Prozent auf 39.475 Punkte zurückkam. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes wichen dagegen nur ganz leicht von den Vortagesschlussständen ab. Nach dem Signal der US-Notenbank am Mittwoch, dass 2024 drei Zinssenkungen anstehen könnten, hatten der Dow, der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes Rekordhochs erreicht. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 950 (Donnerstag: 2002) Kursgewinner und 1866 (840) -verlierer. Unverändert schlossen 76 (61) Titel.
Am Zinsterminmarkt stieg die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung im Juni wieder an auf rund 75 Prozent. Dazu passend sanken am Anleihemarkt die Renditen merklich, im Zweijahresbereich um knapp 4 Basispunkte auf 4,60 Prozent. Der Dollar setzte seine Erholung vom Vortag fort, gestützt von den jüngsten robusten US-Konjunkturdaten. Weil die Schweiz ihre Geldpolitik bereits gelockert habe und die EZB wahrscheinlich folgen werde, wirkten die US-Notenbanker im Vergleich dazu falkenhaft. Das verleihe dem Dollar Auftrieb, hieß es in Analystenkreisen. Der Dollarindex gewann 0,4 Prozent.
Für die Ölpreise ging es um 0,3 Prozent nach unten, bereits den dritten Tag in Folge nach dem Erreichen eines Fünfmonatshochs. Im Handel war von einer überfälligen technischen Gegenreaktion die Rede. Der Goldpreis verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 2164 Dollar je Feinunze. In beiden Fällen dürfte auch der festere Dollar für Druck auf die Preise gesorgt haben, denn er verteuert sowohl das Öl wie auch das Gold für Käufer aus dem Nicht-Dollar-Raum.
Nike Schlusslicht im Dow
Bei den Einzelwerten am Aktienmarkt ging es für den Dow-Wert Nike um 6,9 Prozent nach unten. Der Sportartikelhersteller hatte mit seinen Drittquartalszahlen zwar die Erwartungen übertroffen, aber zugleich angekündigt, mit sinkenden Umsätzen zu rechnen. Neben Nike waren Visa (-2,4 Prozent), Caterpillar (-1,8 Prozent) und Goldman Sachs (-1,7 Prozent) die größten Dow-Verlierer. Tesla (-1,2 Prozent) litten unter einem Bloomberg-Bericht, wonach der Autobauer die Produktion in China gesenkt haben soll angesichts eines langsameren Absatzwachstums. Lululemon Athletica knickten um 16 Prozent ein. Der Sportbekleidungshändler übertraf zwar mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Erwartungen. Allerdings zeigte sich der Markt von der Umsatzprognose enttäuscht.
Dagegen legten Fedex um 7,4 Prozent zu. Der Logistiker verdiente im dritten Geschäftsquartal trotz einer niedrigeren Nachfrage mehr und übertraf die Erwartungen. Fedex profitierte dabei von Einsparungen. Die Gewinnprognosespanne für das laufende Geschäftsjahr engte Fedex ein. Stützend wirkte auch die Genehmigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms über 5 Milliarden Dollar.
Die Apple-Aktie konnte sich nach dem deftigen Vortagesminus um 0,5 Prozent etwas erholen. Sie hatte in Reaktion auf eine Kartellklage fast fünf Prozent verloren. Derweil wendet sich Apple in Sachen KI-Technologie für seine Geräte in China offenbar an Baidu, wie Informanten sagten. Apple habe sich nach einem lokalen Partner umgesehen, weil die chinesischen Regulierer KI-Modelle prüften, bevor sie zugelassen würden. Baidu verteuerten sich um 1,8 Prozent. Abbvie zeigten sich 0,5 Prozent fester, nachdem die US-Arzneimittelbehörde dem Eierstockkrebs-Medikament von Abbvie die volle Zulassung erteilte. Abbvie hatte es im Rahmen der milliardenschweren Übernahme des Biotechnologieunternehmens Immunogen in sein Portfolio aufgenommen.
Quelle: ntv.de, mau/DJ